Man spürt ihn nicht, in der Regel kann man unbeschwert mit ihm leben: Bluthochdruck. Schätzungsweise 24 Millionen Deutsche leiden an der tückischen Erkrankung. "Jeder Vierte ab 50 Jahren in der Region hat zu hohen Blutdruck", sagt Bernd Krönig. Der ehemalige Chef-Internist des Evangelischen Krankenhauses in Trier und jetzige Leiter des Hauses der Gesundheit in Trier kämpft seit Jahren gegen die Volkskrankheit. Jährlich würden mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben als an Krebs, sagt Krönig.

Hypertonie sei Hauptursache für einen Schlaganfall, so Matthias Maschke, Chefarzt der Neurologie im Trierer Brüderkrankenhaus. 80 Prozent der jährlich rund 1500 Schlaganfall-Patienten hätten einen zu hohen Blutdruck. Rechtzeitige Behandlung und die richtigen Medikamente würden das Risiko für Schlaganfälle deutlich senken. Unbehandelter Bluthochdruck kann, so Maschke, bei Männern im Alter zu Alzheimer und bei Frauen zu Parkinson führen. Blutdruckwerte zeigen, wie stark das Herz sich anstrengen muss, um das Blut gegen Widerstand in den Kreislauf zu pumpen. Krönig rät, die Werte mindestens einmal im Jahr überprüfen zu lassen oder regelmäßig selbst zu messen.

Werte ab 140/90 gelten als erhöht. Ursachen für Hypertonie seien Übergewicht, mangelnde Bewegung und falsches, zu salzhaltiges Essen. Jedes Kilo weniger, so die beiden Mediziner, könne dazu beitragen, den Blutdruck zu normalisieren. Am heutigen weltweiten Hypertonie-Tag soll die Bevölkerung in Vorträgen und Aktionen für die Krankheit sensibilisiert und auf Folgen und Behandlungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Auch in der Region finden Veranstaltungen statt, unter anderem im Ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier.

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