Jetzt fehlt nur noch der Segen des Landes

Auf kommunaler Ebene sind alle Hürden für eine Selbstauflösung der VG Neumagen-Dhron genommen. Die Unterschrift unter die Fusionsvereinbarung war der letzte Schritt. 180 Gäste waren Zeugen der feierlichen Zeremonie.

Neumagen-Dhron. In den Verbandsgemeinden Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues und Schweich haben die politischen Gremien ihre Hausaufgaben gemacht. Alle Hürden für eine Selbstauflösung der VG Neumagen-Dhron sind genommen. Dem Wechsel der Ortsgemeinden Neumagen-Dhron, Piesport und Minheim in die VG Bernkastel-Kues und von Trittenheim nach Schweich steht von dieser Seite nichts mehr im Weg. Und so haben Bürgermeisterin Christiane Horsch (Neumagen-Dhron), ihr Bernkastel-Kueser Kollege Ulf Hangert und Erich Bales, Zweiter Beigeordneter der VG Schweich, am Mittwoch die Fusionsvereinbarung unterschrieben. 180 Gäste aus den drei Verbandsgemeinden wohnten im Römerkastell in Neumagen-Dhron der feierlichen Zeremonie bei. Sie lief in einer sehr wohltuenden Atmosphäre ab. Von Wahlkampf war an diesem Abend keine Spur.

Die letzte Entscheidung liegt beim Land. Es ist die Aufgabe des am 27. März zu wählenden neuen Landtags, das entsprechende Gesetz zu erlassen. Wann dies der Fall sein wird, hängt unter anderem davon ab, wie lange mögliche Koalitionsverhandlungen dauern. Die drei betroffenen Kommunen wollen die Fusion spätestens zum 1. Januar 2012 umsetzen.

"Es ist ein historischer Tag für unsere Verbandsgemeinde", sagte Christiane Horsch. Ein Tag mit gemischten Gefühlen, Wehmut und Freude. Der Abschied von der VG Neumagen-Dhron berühre heimatbewusste Menschen mit Wehmut. Der Schritt zu einer freiwilligen Gebietsreform sei aber vernünftig, zukunftsweisend und am Wohl der Bürger orientiert.

Horsch zitierte Mahatma Gandhi, den politischen und geistigen Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung: "Wir müssen der Wandel sein, den wir in dieser Welt zu sehen wünschen."

Christiane Horsch sei die Architektin dieser Fusion, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch. Er sei verblüfft gewesen, als sie zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Chancen für eine freiwillige Fusion auslotete. "Der Weg war mutig", sagt er.

Die Gesetzesvorlage werde gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode in den Landtag eingebracht, kündigte Bruch an. Und er versprach eine Förderung aller Projekte, die von den drei Kommunen eingebracht wurden - zumindest für sein Ressort. Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz machte auf lustige Weise deutlich, was der Wechsel von Trittenheim in seinen Kreis bedeutet. "Sie bekommen ein neues Autokennzeichen. Jetzt heißt es nicht mehr nur TR wie Trier sondern auch TR wie Trittenheim."

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