Jetzt sind die Minheimer gefragt

Die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron erwägt eine freiwillige Fusion. Dabei ist auch der Bürgerwille gefragt. In Trittenheim gab es bereits eine Bürgerversammlung. Nun ist Minheim dran.

 Minheim im Winterkleid. TV-Foto: Klaus Kimmling

Minheim im Winterkleid. TV-Foto: Klaus Kimmling

Minheim. (cb) "Der gleiche Ablauf wie in Trittenheim? Der gleiche Ablauf wie Ende vergangenen Jahres in Trittenheim!" So könnte, in Anlehnung an den Silvester-Fernseh-Klassiker "Dinner for one", am Mittwoch, 13. Januar, das Motto der Bürgerversammlung in Minheim lauten. In Trittenheim fand am 16. Dezember 2009 die erste von vier Versammlungen in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron statt, bei der die Bürger über die Möglichkeiten einer freiwilligen Fusion mit einer anderen Kommune informiert werden und sich auch selbst äußern können.

Wie mehrfach berichtet, erwägt die VG Neumagen-Dhron aus finanziellen Gründen eine freiwillige Fusion. Infrage kommen die Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues, Thalfang, Wittlich-Land und Schweich. Die VG Neumagen-Dhron ist mit ihrem Vorstoß Vorreiter in der Region. Das Land begrüßt solche Fusionen und lockt mit Prämien und großzügiger Förderung. Ansonsten droht Kommunen mit weniger als 10 000 bis 12 000 Einwohnern ab Juli 2012 eine Zwangsfusion.

In der VG Neumagen-Dhron wird bereits seit mehr als einem Jahr über dieses Thema diskutiert. Mit den Bürgerversammlungen, denen eine Bürgerbefragung folgt, ist nun die heiße Phase angelaufen. Nach der Veranstaltung in Minheim, die um 20 Uhr im Bürgerhaus beginnt, folgen noch Zusammenkünfte in Neumagen-Dhron (19. Januar, 20 Uhr, Römerkastell) und in Piesport (26. Januar, 20 Uhr, Moseltalhalle).

Der Abend in Minheim wird ähnlich ablaufen wie der in Trittenheim. Einzige Änderung: Statt dem Trittenheimer Ortsbürgermeister Franz-Josef Bollig wird der Minheimer Gemeinde-Chef Werner Mertes mit auf dem Podium sitzen. Dazu gesellen sich Christiane Horsch, Bürgermeisterin der VG Neumagen-Dhron, Hubert Stubenrauch, stellvertretender Leiter der Kommunalabteilung im Mainzer Innenministerium, sowie die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Bernkastel-Kues (Ulf Hangert), Thalfang (Hans Dieter Dellwo) und Schweich (Berthold Biwer). Sie werden ihre Kommunen vorstellen. Wie schon in Trittenheim, wird Ulrich Holkenbrink, Bürgermeister der VG Wittlich-Land, in Minheim und auch in Neumagen-Dhron und in Piesport fehlen. Er werde sich erst mit dem Thema befassen, wenn es ein deutliches Signal in Richtung seiner Kommune gebe, hat er mehrfach betont.

In Trittenheim gab es ein solches Signal nicht. Die Tendenz geht dort in Richtung VG Schweich. In Minheim ist die VG Wittlich-Land aber sehr wohl ein Thema. Schließlich gehörte der Ort bis zur Verwaltungsreform im Jahr 1969 zu dieser Kommune. "Ich würde sofort nach Wittlich-Land wechseln", hält Ortsbürgermeister Werner Mertes mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Damals sei manches bewegt worden. Er habe zwischen den Jahren mit einigen Bürgern gesprochen und spüre eine Tendenz in die gleiche Richtung.

Damit dürfte eines bereits Fakt sein. Einen freiwilligen Wechsel der gesamten Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron zu einer anderen Kommune wird es nicht geben. Es sei denn, es kommt bei der Bürgerbefragung, die Ende Januar startet, zu einem völlig neuen Meinungsbild.

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