Hilfsaktion Johanniter Trier-Mosel verdoppeln Zahl der Hilfspakete

Trier · Als einer der Ersten bundesweit hat der Johanniter-Regionalverband Trier-Mosel am Montag seine 664 Hilfspakete auf die Reise zu Bedürftigen nach Südosteuropa geschickt.

 Isabella Arncken (vorne) und Isabelle Mohsmann helfen mit beim Verladen der Weihnachtstrucker-Pakete für Bedürftige.

Isabella Arncken (vorne) und Isabelle Mohsmann helfen mit beim Verladen der Weihnachtstrucker-Pakete für Bedürftige.

Foto: Friedemann Vetter

(red) Bis buchstäblich auf den allerletzten Drücker sind die Menschen in diesem Jahr auf den Johanniter-Weihnachtstrucker „aufgesprungen“: Noch am Abholtag, einen Tag nach dem offiziellen Sammelstopp, kamen verschiedene Spender mit Nachzügler-Paketen, teils noch als der große Sattelschlepper schon vor der Dienststelle in der Trierer Loebstraße stand. Dort haben ein gutes Dutzend Helfer fast drei Stunden lang, bis in den Abend hinein, die exakt 664 Hilfspakete per Hand aus dem Johanniter-Foyer in den großen Lkw verladen.

Fast zehn Tonnen Hilfsgüter haben die Menschen in der Region dafür gespendet, Schulklassen, Kitagruppen, Vereine und Einzelgeber. Gesammelt wurde außer in Trier unter anderem in Ehrang, Schweich, Waldrach, Hermeskeil, Bitburg, Wittlich, Morbach, Konz und Saarburg.

Die Pakete mit Grundversorgungsgütern fahren in diesem Jahr von Trier über den Sammelpunkt in Landshuth per Konvoi nach Nordrumänien. Dort fahren die Johanniter rund 200 Verteilstationen, überwiegend Schulen, an. Im vergangenen Jahr wurden so über 19.000 Päckchen in den Norden des Landes gebracht.

 Ein gutes Dutzend Johanniter vom FSJ’ler bis zum Regionalvorstand haben knapp zehn Tonnen Hilfsgüter in 664 Weihnachtstrucker-Paketen für die Fahrt nach Nord-Rumänien verladen.

Ein gutes Dutzend Johanniter vom FSJ’ler bis zum Regionalvorstand haben knapp zehn Tonnen Hilfsgüter in 664 Weihnachtstrucker-Paketen für die Fahrt nach Nord-Rumänien verladen.

Foto: Regina Lüders

Der Trierer Regionalvorstand Daniel Bialas, der selbst schon vor Ort war, erklärt: „Die Lebensumstände vieler Menschen aus der breiten Unterschicht dort sind, man kann es nicht anders sagen, absolut katastrophal.

In manchen Bergdörfern herrschen Zustände wie bei uns vor 200 Jahren.“ Johanniter und Landes-Kenner Manfred Emmerling erzählt: „In Rumänien leben auch viele „Saison-Waisen“: Da es in einigen Regionen kaum Arbeit gibt, gehen viele Eltern für Wochen oder Monate ins Ausland, um dort zu arbeiten. Nicht immer sind Großeltern in der Nähe, die die zurückgelassenen Kinder unterstützen. Viele von ihnen sind ganz auf sich allein gestellt und müssen irgendwie sehen, wie sie sich selbst versorgen“, berichtet er erschüttert.

Auch ihnen versuchen die Johanniter mit der Aktion zu helfen. „Dass wir von Trier aus im zweiten Jahr schon 664 Familien durch den Winter helfen können, macht mich richtig stolz auf die Menschen in unserer Region“, freut sich Bialas.

Die Johanniter im RV Trier-Mosel engagieren sich als gemeinnützig mit rund 150 haupt- und 120 ehrenamtlichen Kräften sowie 6000 Fördermitgliedern karitativ in der Tradition des evangelischen Johanniterordens. Von der ambulanten Altenpflege über Behindertenbegleitung, Breitenausbildung etwa in Erster Hilfe sowie Jugendhilfe reicht das Dienstleistungsspektrum bis hin zu Wohngruppen für Kinder sowie minderjährige Flüchtlinge. Mit gemeinnützigen Projekten wie Kindertrauergruppen, Sprachpaten und Babypraktikum nehmen die Johanniter eine soziale Stützfunktion für die Region ein.

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