Jubel bei den Grünen, Enttäuschung bei der Linken

Bundespolitische Themen haben auch die Ergebnisse im Kreis Trier-Saarburg bestimmt. So äußern sich jedenfalls die Kreisvorsitzenden. Landrat Günther Schartz sieht im Wahlergebnis Chancen für den Kreis.

Landrat Günther Schartz (CDU): "Schade, dass landespolitische Themen in den Hintergrund gerückt sind. Für den Kreis ist es von Vorteil, dass eine ganze Menge Abgeordnete in Mainz vertreten sind. Es ist ganz entscheidend, dass sie dort breit vernetzt sind. Davon haben wir in den vergangenen Jahren auch gelebt und konnten unsere Kreisthemen gut nach Mainz transportieren."

Thorsten Kretzer, Kreissprecher der Grünen: "Wir haben in den vergangenen Jahren in kommunalen Gremien gute Arbeit geleistet - jetzt feiern wir unseren Erfolg. Dass wir in der Atom- und Energiepolitik seit 30 Jahren eine glaubwürdige und einheitliche Linie haben, hat sicher auch dazu beigetragen.

In der Stadt Trier liegen wir sogar noch weit über den Ergebnissen auf Landesebene. Da ist es schade, dass kein Trierer Grüner im Parlament vertreten sein wird. "

Katrin Werner, Kreisvorsitzende der Linken: "Die erste Reaktion war Enttäuschung. Wir haben in den vergangenen Wochen jedoch viele Neumitglieder gewonnen. Das zeigt, dass die Partei mit ihrer kontinuierlichen Arbeit vor Ort überzeugt. Die Katastrophe in Japan hat das Wahlergebnis mit beeinflusst. Wähler aus dem linken Lager haben vielleicht eher Grün gewählt. Soziale Themen sind dadurch in den Hintergrund gerückt."

Katarina Barley, SPD-Kreisvorsitzende: "Wir hätten uns deutlich mehr gewünscht, aber man sieht ja, dass unsere Stimmen zu den Grünen gewandert sind. Das hat eindeutig mit den Themen der vergangenen Wochen zu tun. Für Alfons Maximini (Wahlkreis 26) tut es mir wahnsinnig leid. Das liegt aber auch am sehr guten Ergebnis der Grünen.

Arnold Schmitt, CDU-Kreisvorsitzender: "Wir haben ein tolles Superergebnis erreicht. Im Kreis haben beide CDU-Abgeordnete das Direktmandat gewonnen. So ein Ergebnis hatten wir hier schon lange nicht mehr. Es zeigt, dass die Wähler unsere gute Arbeit berücksichtigt haben."

Claus Piedmont, FDP-Kreisvorsitzender: "Dass die Grünen so dick zulegen konnten, ist natürlich eine Katastrophe. Herr Brüderle hat da leider keine schlaue Äußerung getätigt. Klar, wir sind raus aus dem Landtag, aber: Besser, wir haben nun eine Drei-Parteien-Situation als eine Fünf-Parteien-Situation, wir wollen ja schließlich keine italienischen Verhältnisse." jka

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