Jüdischer Friedhof in Fell saniert

Im Juni 1957 hatten die Bundesrepublik Deutschland und die Jüdische Kultusgemeinde Deutschland vereinbart, dass der Staat sich um die verwaisten jüdischen Friedhöfe kümmert. Nun wurde die Feller Anlage in der Ruwererstraße saniert, drei Schilder im Ort weisen den Weg.

 Vertreter der Gemeinde Fell, der Verbandsgemeinde Schweich, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und Gerd Voremberg von der Jüdischen Kultusgemeinde Trier sind sich einig: Mit den Sanierungsarbeiten erhält der Jüdische Friedhof in Fell ein würdevolles Erscheinungsbild. TV-Foto: Katja Bernardy

Vertreter der Gemeinde Fell, der Verbandsgemeinde Schweich, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und Gerd Voremberg von der Jüdischen Kultusgemeinde Trier sind sich einig: Mit den Sanierungsarbeiten erhält der Jüdische Friedhof in Fell ein würdevolles Erscheinungsbild. TV-Foto: Katja Bernardy

Fell. (kat) Bei der Begehung des instand gesetzten jüdischen Friedhofs in Fell haben alle Beteiligten und viele Feller Bürger das Ergebnis gelobt. Gerd Voremberg von der Jüdischen Kultusgemeinde Trier sagte: "Hier wurde ein Fundament in ausgesprochen würdiger Form für die nächsten Jahrzehnte gelegt."

Die marode Friedhofsmauer aus Naturstein ist saniert, ein Zaun angebracht und der Eingangsweg neu hergerichtet. Viel Lob erntete das von Gemeindearbeiter Winfried Merz geschmiedete Eingangstor. Im vorderen Bereich der Anlage steht nun ein Findling aus Schiefer mit der Aufschrift "Jüdischer Friedhof". Der Stein soll mit einer Aluminumtafel mit historischem Abriss ergänzt werden. "Die Daten müssen noch gesichert werden", sagte Rony Sebastiani, Ortsbürgermeister von Fell. Er betonte, dass der Friedhof Ruhestätte ehemaliger jüdischer Mitbürger und als solcher Teil der Gemeinde Fell sei. Aufgrund der Sanierung sei das Erscheinungsbild nun würdevoll. Im Ort weisen drei neue Schilder auf den Friedhof hin.

Gemeinde erhält jährlich Zuschuss für die Pflege



Die Sanierung wurde nach einer Bereisung mehrerer jüdischer Friedhöfe in der Region Trier angegangen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier sowie die Jüdische Kultusgemeinde Trier hatten vorgeschlagen, die Begrenzungsmauer der Feller Anlage zu reparieren. Im Sommer 2009 hatte der Gemeinderat Fell den Vorschlag aufgegriffen und gemeinsam mit den anderen Behörden einen detaillierten Plan erstellt.

"Die Betreuung der Friedhöfe nach jüdisch-religiöser Auffassung umfasst unter anderem die Bewahrung der Totenruhe und die Erhaltung als in die Landschaft eingefügte Gesamtheit", erklärte ADD-Mitarbeiter Raimund Schneider. Letzteres besagt, dass die Einfriedung sicher sein und das Eingangstor verschließbar sein muss, und dass die Zugangswege und die 421 Quadratmeter große Fläche unterhalten werden. "Der Friedhof ist in den Blickpunkt gerückt", sagte Voremberg.

Die gesamte Maßnahme kostete rund 18 000 Euro. Die ADD hat aus dem bei ihr geführten Hilfsfonds für die Pflege- und Instandsetzung jüdischer Friedhöfe rund 13 000 Euro zur Verfügung gestellt; die restlichen 5000 Euro zahlt die Gemeinde als kommunaler Friedhofsträger. Das erhält sie als jährliche Pflegepauschale von der ADD.

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