Jüdisches Leben: Zeitzeugen gesucht

Zeitzeugen aus den Jahren vor dem Krieg suchen Stadt und Verbandsgemeinde Schweich. Ihre Berichte sollen Teil einer Dauerausstellung in der Synagoge werden.

Schweich. (sbn) Bürgermeister Berthold Biwer lädt alle, die für eine christlich-jüdische Dauerausstellung einen Beitrag leisten möchten, für Mittwoch, 8. Juli, 20 Uhr, in die Synagoge zu einem ersten Infotreffen und Austausch ein. Auch werden Gegenstände oder Bilder gesucht, die über das jüdische Leben in der Gemeinde zur Nazi-Zeit berichten. "Es gibt viele Orte in unserer Verbandsgemeinde, die daran erinnern, dass es in der Vergangenheit über lange Zeit ein Zusammenleben mit jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gab: die Synagoge und der jüdische Friedhof in Schweich, die jüdischen Friedhöfe in Fell und Leiwen und das Haus der ehemaligen Synagoge in Mehring zum Beispiel. Durch die Gewalt der nationalsozialistischen Terrorherrschaft wurde dieses Zusammenleben zerstört", sagt Biwer und erinnert an Begegnungen und Erfahrungen aus dieser Zeit, die im Gedächtnis von Mitbürgern fortleben. Aus Respekt sollten diese Erinnerungen nicht verloren gehen, zumal sie auch heute Anstöße geben könnten für den menschlichen Umgang mit Anderen.

In der Ausstellung sollen Bilder und Gegenstände zu sehen sein, die vergangenes jüdisches Leben in den Orten der heutigen Verbandsgemeinde Schweich lebendig werden lassen. Diese Dokumente sollen anschaulich machen, wie das Zusammenleben von Menschen jüdischer mit Menschen nichtjüdischer Herkunft ausgesehen hat, auch in der Zeit der Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Wer dazu seinen Beitrag liefern kann (in Form von Erzählungen, Gegenständen oder Bildern), wird gebeten, sich zu melden. Getragen wird das Vorhaben von kommunalen und kirchlichen Einrichtungen beider Konfessionen, der jüdischen Kultusgemeinde in Trier und Personen und Gruppen, die im jüdisch-christlichen Dialog engagiert sind. Weitere Infos gibt das Dekanatsbüro in Schweich unter Telefon 06502/937450 oder E-Mail: dekanat.schweich-welschbillig@bistum-trier.de. Ansprechpartner sind Beate Barg und Matthias Schmitz.

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