Jugendfeuerwehren mit Nachwuchssorgen

Kasel · Die gute Nachricht: Die 80. Jugendfeuerwehr des Kreises Trier-Saarburg hat sich in Igel neu gegründet, und die Jugendfeuerwehr Trittenheim kam hinzu. Die schlechte Nachricht: Die Mitgliederzahlen schrumpfen. Am 30. Delegiertentag des Kreisjugendfeuerwehrverbandes im Kaseler Bürgerhaus wurde unter anderem nach Lösungen für die besorgniserregende Entwicklung gesucht.

 Julian Graf (14, links) und Christian Scholz (15) sind zwei der rund 940 Jugendfeuerwehrleute im Kreis Trier-Saarburg. TV-Foto: Katja Bernardy

Julian Graf (14, links) und Christian Scholz (15) sind zwei der rund 940 Jugendfeuerwehrleute im Kreis Trier-Saarburg. TV-Foto: Katja Bernardy

Kasel. Michael Müller von der Jugendfeuerwehr Mertesdorf ist Feuer und Flamme für sein Hobby. "Es macht Spaß, dabei zu sein, man erlebt viel und kann Menschen helfen", sagt der Fünfzehnjährige. Nico Kreber (15) von der Jugendfeuerwehr Kasel schätzt die Wettbewerbe und das Zusammensein mit anderen Kindern.
Das sehen wohl weitere 727 Jungen und 211 Mädchen im Kreis Trier-Saarburg auch so. Denn sie gehören den genau 81 zurzeit existierenden Jugendfeuerwehren an. "Die 80. konnte in Igel neu gegründet werden", sagte Kreisjugendfeuerwehrwart Klaus Simon. Und weil die Gemeinde Trittenheim am 1. Januar dieses Jahres zur Verbandsgemeinde Schweich wechselte und somit in den Landkreis Trier-Saarburg, sei die Trittenheimer Jugendfeuerwehr nun die 81. im Kreis.
Neben diesen erfreulichen Entwicklungen, gibt es aber auch Grund zur Sorge: Während 94 Jugendliche im vergangenen Jahr in die Feuerwehr wechselten, seien 169 Mitglieder ausgetreten.
"Eine Zahl, die gravierend ist. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden", betont Klaus Simon. Und jede dritte Feuerwehr im Kreis habe Nachwuchssorgen.
Wettbewerbsbeauftragter Boris Krebs hat die vorliegenden Zahlen analysiert und kam unter anderem zu dem Schluss, dass eine Jugendfeuerwehr, die regelmäßig an Wettbewerben teilnimmt, weniger Austritte hat.
Aber auch die Novellierung der Feuerwehrverordnung im Juni vergangenen Jahres scheint die problematische Entwicklung zu begünstigen: Denn die Anforderungen an die Ausbildung zum Jugendfeuerwehrwart sind gestiegen. Das heißt: Die Jugendlichen müssen noch mehr Freizeit investieren.
Wie wichtig die Jugendfeuerwehren für den Kreis sind, zeigte sich auch daran, dass viele Politiker den Delegiertentag besuchten: Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster, Landtagsabgeordneter Arnold Schmitt, Landrat Günther Schartz, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer, Bernhard Busch, sowie einige Ortsbürgermeister dankten den engagierten Ehrenamtlichen und hoben die Bedeutung der Jugendfeuerwehren für die Zukunft hervor.
Die Worte auf den Plakaten, die im Bürgerhaus hingen, sagten genau das aus, was Vorstandsmitglieder und Politiker in allen Reden deutlich machten: "Ohne sie wird\'s brenzlig."
Extra

Als neuer Beisitzer der Verbandsgemeinde Saarburg im Kreisjugendfeuerwehrverband wurde Klaus Vaceck von der Jugendfeuerwehr Ayl gewählt. Der bisherige Beisitzer, Dominik Dour aus Irsch/Saar, wurde verabschiedet. kat

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