Jugendliche noch immer ohne eigenes Domizil

Trier-Ruwer · Fast drei Monate ist es her, dass bei einer öffentlichen Begehung der Grundschule Ruwer geeignete Räume zur Einrichtung eines Jugendraums gefunden wurden (der TV berichtete). Getan hat sich seitdem nichts.

 Der Raum, den die Ruwerer Jugendlichen nutzen sollen, ist derzeit noch mit Vereins-Untensilien blockiert. Die jungen Leute wollen beim Ausräumen helfen, wenn der Nutzungsvertrag in trockenen Tüchern ist. TV-Foto: Gabriela Böhm

Der Raum, den die Ruwerer Jugendlichen nutzen sollen, ist derzeit noch mit Vereins-Untensilien blockiert. Die jungen Leute wollen beim Ausräumen helfen, wenn der Nutzungsvertrag in trockenen Tüchern ist. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ruwer. Ein bis dato von Vereinen als Abstellraum genutztes ehemaliges Klassenzimmer in der Grundschule soll künftig als Jugendraum einer Clique von rund 20 jungen Leuten in Ruwer zur Verfügung stehen. Das war das Ergebnis einer Besichtigung des großen Schulgebäudes.
Kritik an Bürgermeisterin


Das Vorhaben ist dringend: Die letzte organisierte Jugendarbeit im Stadtteil gab es vor fast 30 Jahren. Für die jungen Leute bleibt immer noch nur die Möglichkeit, sich unter freiem Himmel an der Ruwer, im Dorf oder Weinberg zu treffen. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung gab es folglich deutliche Kritik an Bürgermeisterin und Schuldezernentin Angelika Birk, die schon vor fast einem Jahr dem Gremium den Jugendraum zugesagt hatte ("Hier geht es nur darum, die Tür aufzuschließen oder um ein paar Eimer Farbe!").
Aufgrund der Urlaubszeit und verwaltungsinterner Abstimmungsprobleme habe sich das Vorhaben, den Klassenraum endlich der Jugend zugänglich zu machen, verzögert, erklärte Angelika Birk dem Ortsbeirat. Nun soll die Übergabe kurzfristig erfolgen, versprach Birk.
Einem eigens gegründeten Jugendverein soll in den nächsten Tagen ein Nutzungsvertrag zugeschickt werden. Werde der auf zunächst zwei Jahre befristete Vertrag abgeschlossen, erfolge die Schlüsselübergabe. Musik- und Karnevalverein müssen den Raum "entmüllen", dabei sollen die Jugendlichen mitanpacken.
Offen ist noch, ob Kosten für die Nutzung des Raums entstehen. Eine für den Ortsbeirat aufgelistete Kostenaufstellung der Stadt in Höhe von 1100 Euro pro Jahr für Reinigung oder Hausmeister sei jedenfalls "völlig unrealistisch", kritisiert CDU-Ortsbeirat Dirk Künzer, der das Jugendraum-Vorhaben seit langer Zeit begleitet. "Das machen die Jugendlichen selbst!"
Offen ist ebenfalls, wie der künftige Jugendraum beheizt wird.

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