Infrastruktur Schweicher Jugendzentrum zunächst in Containern

Schweich · Bis die Stadt Schweich eine Asylunterkunft in den Schlimmfuhren als Domizil für die Jugend übernehmen kann, soll es dort übergangsweise eine provisorische Lösung geben.

 Blick in einen der Container, die demnächst übergangsweise als Jugendzentrum in Schweich genutzt werden sollen.

Blick in einen der Container, die demnächst übergangsweise als Jugendzentrum in Schweich genutzt werden sollen.

Foto: Stadtverwaltung Schweich

Die Sache ist dringend – dies war den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses in ihrer jüngsten Sitzung klar. Der Stadt Schweich fehlt ein Jugendzentrum – insbesondere für jene Altersgruppen zwischen elf und 17 Jahren, die nicht in Vereinen gebunden sind. „Das Frustrationspotenzial in dieser Zielgruppe wächst“, erklärte Stadtbürgermeister Lars Rieger. Daher soll bis 2020 eine Lösung gefunden werden.

Fest stand bisher nur der Standort am Sportplatz an der Straße „In den Schlimmfuhren“. Dort befand sich eine inzwischen abgebaute Containeranlage als Asylunterkunft, deren Fundamente noch vorhanden sind. In der gleichen Reihe steht ein Holzcontainerbau, den der Kreis Trier-Saarburg im Rahmen eines Betreuungsvertrages mit der Caritas und dem Deutschen Roten Kreuz als Asylbewerberunterkunft zur Verfügung gestellt hatte. Wie Rieger dem Ausschuss erklärte, sei der Plan gescheitert, die derzeit ungenutzte Anlage bis 2020/21 vom Kreis zu erwerben. In einem Gespräch habe Landrat Günther Schartz ein neues Unterbringungskonzept für Asylbewerber angekündigt. Danach müssen in Saarburg, Konz und Schweich die vorhandenen Unterbringungskapazitäten weiter vorgehalten werden. Ein Verkauf des Holzcontainers an Schweich sei daher auch nach 2020 nicht möglich.

Als Alternative präsentierte Rieger ein Angebot der Firma BHL GmbH Trierweiler. Es handelt sich um eine gebrauchte Containeranlage. Sie umfasst drei Räume mit jeweils rund 45 Quadratmetern Fläche. Die Container wurden nach Angaben des Anbieters als Büro in einem Industriebetrieb eingesetzt. Rieger: „Ich habe die Container besichtigt. Sie befinden sich in einem sehr guten Zustand und wären kurzfristig verfügbar.“ Auch die Voraussetzungen für einen Aufbau der Anlage In den Schlimmfuhren seien günstig: Da nach dem Abbau der Container in der Asylunterkunft die Fundamente auf dem stadteigenen Grundstück nicht zurückgebaut wurden, wäre dort ein kurzfristiger Aufbau möglich. Die Container verfügen über zwei Doppelfenster mit Rollladen auf der einen und ein Doppelfenster auf der anderen Längsseite sowie eine Stahleingangstür an der langen Stirnseite. Als Heizung dient eine elektrische Konvektorheizung.

Das Angebot wurde vom Ausschuss positiv aufgenommen. Diskussionsbedarf gab es nur beim Thema „Kosten“. Soll Schweich die Anlage kaufen oder mieten? Beide Optionen sind möglich. Wie Rieger erklärte, würde der Kauf mit Montage netto rund 28 000 Euro kosten. Hinzu kämen 6000 Euro für einen erforderlichen Sanitärcontainer. Die Miete für die Anlage würde monatlich 480 Euro betragen. Rieger empfahl, die Anlage zu erwerben. Noch sei ungewiss, wann die Stadt einmal die Möglichkeit zum Kauf des bestehenden Holzcontainers erhalten könne. Die Mietzahlungen könnten sich über viele Jahre hinziehen. Unter diesem Aspekt erscheine der Kauf in der Kalkulation günstiger. Ausschussmitglied Johannes Lehnert (FWG) verwies dazu auf die Erfahrungen mit den gemieteten Kita-Containern im Stadtteil Issel: „Die Mietkosten haben dort längst den ursprünglichen Anschaffungspreis erreicht. Aber hinterher ist man halt immer schlauer.“

Die einstimmig beschlossene Empfehlung an den Stadtrat: Kauf der Containeranlage als provisorisches Jugendzentrum bis zur Übernahme des bestehenden Holzgebäudes vom Kreis.

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