Jung, offen - und sehr musikalisch

Gusterath/Pluwig · Privat hört Jonas Wittschier gern Elektromusik. Gleichzeitig hat den jungen Mann aus Gusterath die Leidenschaft für kirchliche Musik gepackt. Seit mehr als einem Jahr leitet der 19-Jährige, der selbst Blockflöte, Klavier und Orgel spielt, einen Kirchen- und einen Jugendchor.

 Liebt Hip-Hop, House und Techno – und dirigiert einen Kirchenchor: Der Gusterather Jonas Wittschier hat gerade erst seinen 19. Geburtstag gefeiert. TV-Foto: Anja Fait

Liebt Hip-Hop, House und Techno – und dirigiert einen Kirchenchor: Der Gusterather Jonas Wittschier hat gerade erst seinen 19. Geburtstag gefeiert. TV-Foto: Anja Fait

Gusterath/Pluwig. Er sieht aus wie ein 19-Jähriger, steht auf dieselbe Musik wie seine Altersgenossen und hat wie viele Gleichaltrige große Pläne für seine Zukunft. Dennoch unterscheidet sich der angehende Abiturient (Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier) Jonas Wittschier in einem Punkt deutlich von seinen Alterskameraden. Irgendwo zwischen Pizza ausfahren - womit Wittschier sein Auto finanziert -, Freunde treffen, Biologie und Altgriechisch büffeln findet er Zeit, sich einem besonderen Hobby zu widmen: Der 19-Jährige leitet zwei Gesangsgruppen. Im Pluwiger Kirchenchor gibt er alleine, im Gutweiler Jugendchor zusammen mit Matthias Balzer den Ton vor.
Menschen ganz nah


Seine musikalische Karriere begann schon früh. "Das Glockenspiel war sozusagen mein erstes Instrument", erzählt Wittschier. Kennengelernt habe er es während der musikalischen Früherziehung im Kindergarten. In der Grundschule folgte die Blockflöte, mit der er schon mehrfach Auszeichnungen beim Musikwettbewerb "Jugend musiziert" gewann. 2005 kam privater Klavierunterricht hinzu.
Irgendwann habe er dann eine Orgelführung mitgemacht, erzählt der 19-Jährige. "Das war so richtig mit Reinkrabbeln und so. Das fand ich damals total interessant." Spätestens dort habe sich seine Liebe zur Kirchenmusik entwickelt. "Die alten Lieder, der Sound einer Orgel - das ist alles viel schöner als Klavier", schwärmt der junge Musiker. Die Orgel biete viel mehr Möglichkeiten. "Man benutzt seine Hände und Füße zum Spielen. Außerdem kann man zum Beispiel die Klangfarbe besser bestimmen", erklärt Wittschier.
Im Oktober 2007 entschied der damals 14-Jährige, sich neben der Schule drei Jahre lang im Bistum Trier unter anderem an der Orgel ausbilden zu lassen. Zur Ausbildung gehörte auch das Fach Dirigat, das ihm besonders gefiel. "Beim Dirigieren arbeite ich selbst mit den Leuten, ich habe sie irgendwie in der Hand", sagt er und lächelt.
Seit Januar 2011 leitet der Gusterather den Pluwiger Kirchenchor, kurz darauf kam der Gutweiler Jugendchor hinzu. Wittschier hat noch kein Konzert ausfallen lassen: "Ich sehe das ein bisschen als meinen Job an", sagt er. "Mountainbike fahren oder zu den Geburtstagspartys meiner Freunde gehen - das kann ich alles noch hinterher machen."
Die Musik zum Beruf machen möchte Wittschier jedoch nicht. "Es könnte sein, dass ich dann den Spaß daran verliere." Nach dem Abitur will er Medizin studieren, Chirurg oder Zahnarzt werden.
Obwohl Wittschier privat elektronische Klänge aus Hip-Hop, Techno oder House bevorzugt, möchte der 19-Jährige der Kirchenmusik als Hobby weiterhin treu bleiben.

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