Juristen sind stolz auf Trier

Kerstin Rachinger von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde gestern als 75 000. Besucherin der Deutschen Richterakademie feierlich in Trier empfangen.

Trier. (cmk) Renomee genießt die Deutsche Richterakademie (DRA) in Trier schon seit ihrer Gründung. Richter und Staatsanwälte aus Deutschland, Europa und dem Rest der Welt sind dort willkommene Gäste. Gestern konnte sich Direktor Frank Jüttner über die 75 000. Besucherin freuen. Kerstin Rachinger von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat an der Tagung "Der Sexualstraftäter: Ermittlungsverfahren - Hauptverhandlung - Vollzug" teilgenommen. "Das ist natürlich eine tolle Überraschung", freute sie sich nach der feierlichen Begrüßung. Zur Feierstunde warteten ihr nicht nur Jüttner und seine Verwaltungsleiterin Andrea Meyer, sondern gleichzeitig zwei Staatssekretärinnen auf: Beate Reich aus dem rheinland-pfälzischen Justizministerium sowie Konstanze Kren, Sektionschefin im österreichischen Bundesjustizministerium. "Wir sind schon stolz, dass der Sitz der DRA in Rheinland-Pfalz ist", sagte Reich. Neben der Trie rer Akademie gebe es in Deutschland nur noch die Einrichtung im Zieten-Schloss in Wustrau, 70 Kilometer nordwestlich von Berlin in Brandenburg. Kren war in Trier, begleitet von den vier österreichischen Oberlandesgerichtspräsidenten, um mit ihren deutschen Ausbilder-Kollegen Erfahrungen auszutauschen. Dabei gehe es nicht in erster Linie um Sachfragen, sondern um die Organisation der Ausbildung sowie die Frage nach der Vermittlung von Sozialkompetenz in der Ausbildung. Wie sollten Richter und Staatsanwälte zum Beispiel mit Kindern im Zeugenstand umgehen? "Die Justiz muss sich darum bemühen, Akzeptanz in der Bevölkerung zu erlangen und den Leuten das Gefühl geben, dass ihnen zugehört wird", meinte Kren. In der großzügigen Anlage der DRA stime zudem die Lernerfahrung, finden die Österreicher. Und das ist auch wichtig bei etwa 80 Tagungsteilnehmern pro Woche.