Kaffee, Wein und das Wasser aus der Kyll

Trier · Acht Experten der Lebensmitteltechnik haben sich an der Hochschule Trier getroffen. Am zehnten Trierer Lebensmitteltag drehte sich alles ums Thema Wasser. Vertreter aus der Wirtschaft lieferten Einblicke in die Praxis, Wissenschaftler lieferten den theoretischen Hintergrund.

Trier. "Für die Zubereitung einer kleinen Tasse Kaffee benötigt man etwa sieben Gramm gemahlene Kaffeebohnen - und 140 Liter Wasser", erklärt Alfons Schramer, Gründer der Eifeler Kaffeerösterei Mondo del Caffé, auf dem zehnten Lebensmitteltag an der Hochschule Trier. Mehr als 100 Besucher waren zu den Vorträgen der acht Wissenschaftler und Experten in die Hochschule Trier gekommen. 140 Liter seien gerade so viel Wasser, um eine durchschnittliche Badewanne füllen zu können, so Schramer in seinem Vortrag "Welche Rolle spielt das Wasser für den guten Geschmack beim Kaffee?". 140 Liter Wasser für eine kleine Tasse Kaffe kommen zusammen, wenn man den sogenannten Wasser-Fußabdruck zu Hilfe zieht. Dabei werde der gesamte Wasserverbrauch eines Produkts von der Herstellung, über den Transport, bis hin zum Konsum eingerechnet, erklärt Schramer.
Wasser spielt auch beim Thema Bier eine große Rolle, weiß Thomas Lauer, Bereichsleiter Umwelt und Produktion der Bitburger Brauerei, zu berichten. Um einen Liter Bier herzustellen, benötige man im Schnitt 3,7 Liter Wasser. Das nötige Brauwasser bezieht die Eifel-Brauerei direkt aus der Region. Zwischen Kyll und Nims fördere man jährlich bis zu 600 000 Hektoliter Wasser aus mehr als 300 Metern Tiefe.
Ein Wein ohne Alkohol


Der Doktorand Oliver Michel näherte sich dem Thema Wasser von einer ganz anderen Seite an. Ihm ging es vor allem um den Geschmack von alkoholfreiem Wein. "Wenn Sie schon einmal das Vergnügen hatten, einen alkoholfreien Wein zu probieren, werden sie vermutlich festgestellt haben, dass dieser nicht schmeckt", richtet sich Michel mit einem Lächeln ans Publikum. Alkohol sei in erster Linie ein Geschmacksträger. Entfernt man diesen, gingen auch die Aromastoffe verloren. Um das Problem zu lösen, nutzt Michel einen Kondensator, der die Aromastoffe des Weins beim Entalkoholisieren auffängt und verflüssigt. Das daraus gewonnene Kondensat könne dem Wein dann wieder zugefügt werden. Das Ergebnis: ein alkoholfreier Wein, bei dem die fruchtige und frische Note wieder in den Vordergrund trete, erklärt Michel.
Der Vorteil seiner Methode liege vor allem in der Natürlichkeit. Man müsse nicht auf künstliche Aromen zurückgreifen, sondern könne die natürlichen Aromen nutzen, die dem Wein schon vorher seinen speziellen Geschmack verliehen hätten. sek

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