„A Man With a Gun Lives Here.“ Diese an sich Angst einflößende Botschaft machte am vergangenen Pfingstsonntag in der Aula der Hochschule Trier am Paulusplatz die Runde. Und dennoch wurde die Polizei nicht herbeigerufen: Bei dem „Mann mit der Schusswaffe“ handelte es sich lediglich um den Titel einer mehrteiligen Komposition von Steven Snowden. Er ist nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter Edward Snowden, dem bekannten amerikanischen Whistleblower.

Total angesagt bei den rund 150 Besuchern war nicht nur dieses Einführungs-Schlagwerk-Stück, sondern alle Kompositionen bei dem Kammerkonzert der nicht alltäglichen Art. Als Instrumentalisten traten Sakiko Idei, Hans Rudolf und Michael Zeller auf. Das Percussion-Ensemble FourSchlag – teils unterstützt durch Benoit Gagnon am Klavier – bescherte sehr viel Spaß beim Zuhören. Und auch beim Zuschauen: Dank dem außergewöhnlichen Einsatz ihrer vielseitigen Schlagwerke, augenfällig darunter eine übergroße Trommel. Sie hat das Trio aber nicht nur in ihrer traditionellen Art, also am Fellen zum Klingen gebracht. Das Instrument wurde in seiner Gänze „bespielt“. Will heißen, dass auch der Rahmen der Trommel mitklingen durfte und mehr.

Sonst selten zu hörende Musik und rhythmische Geräusche ganz unterschiedlicher Instrumente ließen das Konzert zu einem wirklich außergewöhnlichen Erlebnis werden. Einerseits gab es Entspannung hervorrufende Wohlgefühle, aber auch aufschreckende, auf eine Gefahr hindeutende Geräusche und Laute.

Welch ein Gegensatz: Kleine, schüsselförmige Stahltrommeln – Steeldrums – wollten den Zuhörer, wenn auch nur für kurze Augenblicke, auf eine karibische Müßiggang-Insel mitnehmen. Andere Geräusch-Sequenzen entführten in einen undurchdringlichen Urwald, in dem sich Tarzan an einer Liane hängend hinter der nächsten Ecke vermuten ließ.