Kampf um Grillplätze geht in neue Runde

Trier · Für Wirbel sorgt eine Grillplatz-Liste der Stadtverwaltung Trier. Das Papier, das dem Baudezernatsausschuss offenbar versehentlich vorgelegt worden ist, unterstreicht die ablehnende Haltung des Rathauses zur Frage des Grillens im Palastgarten.

Eine Entscheidung darüber wird es voraussichtlich erst 2012 geben. Die Grünanlagen- und Spielplatzsatzung soll dennoch am 17. November behandelt werden. In der jüngsten Sitzung des Baudezernatsausschusses ging es nach TV-Informationen im nichtöffentlichen Teil kräftig zur Sache. Anlass: die Vorberatung der Grünanlagen- und Spielplatzsatzung. Großen Wirbel und Diskussionen löste eine Liste aus, die offenbar versehentlich den Sitzungsunterlagen beigefügt worden war. Es handelt sich um die gesammelten Vorschläge der Ortsbeiräte, wo öffentliche Grillplätze ausgewiesen werden sollen, sowie die Stellungnahme der Stadtverwaltung dazu.
Liberale Radverkehr-Lösung


Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani betonte immer wieder, diese Liste sei noch nicht beschlussreif. Dennoch hagelte es bereits reichlich Proteste.
Der Hauptstreitpunkt: Sowohl der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld als auch eine deutliche Mehrheit des Stadtrats wollen die Ausweisung von Grillflächen im Palastgarten (der TV berichtete), die Verwaltung ist strikt dagegen. Der Rathaus-Kommentar in der Liste: "Palastgarten wird aus Gründen der Innenstadtlage und Belästigungen der Erholungssuchenden, Anlieger und Touristen abgelehnt."
Auch in anderen Stadtteilen herrschen ganz offenkundig andere Vorstellungen über das Grillen als in der Verwaltung. Da ist Diskussionsbedarf programmiert. Vereinbart wurde, in der nächsten Stadtratssitzung (Donnerstag, 17. November, 17 Uhr) erst einmal die Satzung zur Abstimmung zu stellen. Die Diskussion über die Grillplätze wird später nachgeholt; Entscheidung voraussichtlich erst 2012.
Auf allgemeine Zustimmung gestoßen ist der Änderungsvorschlag der SPD zum Radverkehr in städtischen Grünanlagen. Das wollte die Verwaltung generell untersagen mit - wie gehabt - der Ausnahme von entsprechend gekennzeichneten Wegen. Nun wird es genau anders herum kommen: Rad fahren ist auf allen Wegen erlaubt, wo nicht ausdrücklich verboten.Extra

Die Stadtverwaltung hatte die Ortsbeiräte um Vorschläge gebeten, wo Grillstellen ausgewiesen werden sollen. Wie die nun im Baudezernatsausschuss vorgelegte Liste, die auch jeweils eine Stellungnahme der Verwaltung beinhaltet, zeigt, gehen die Vorstellungen weit auseinander. Trier-Mitte/Gartenfeld: Der Ortsbeirat schlägt die Ausweisung von Flächen im Palastgarten vor, was die Verwaltung ablehnt - "aus Gründen der Innenstadtlage und Belästigung der Erholungssuchenden, Anlieger und Touristen". Einen weiteren Vorschlag des Ortsbeirats - Moselufer - befürwortet das Rathaus. Örtlichkeit: "In Höhe der Jugendherberge und des Nordbads". Kürenz: Der Ortsbeirat schlägt vor, das Grillen auf Grünflächen des Petrisparks (Ex-Landesgartenschau-Gelände) offiziell zuzulassen. Dazu sagt die Verwaltung ja. Mariahof: Hier gehen die Auffassungen weit auseinander. Der Ortsbeirat will grillen auf dem Wanderparkplatz am Gut Mariahof erlauben, was die Verwaltung mit Blick auf die Nähe zu parkenden Autos und Wohnhäusern kritisch sieht. Vorschlag zwei - Grünfläche zwischen Grundschule und Kindergarten - findet wegen der nahen Bebauung ebenfalls keine Zustimmung; außerdem sei nicht klar, ob der Kindergarten erweitert wird. "Kritisch" bewertet die Verwaltung den dritten Ortsbeiratsvorschlag (Grünfläche zwischen Stadtbus-Endhaltestelle und Wendehammer Eugenstraße): Dort gebe es "wenig soziale Kontrolle" und keine Stellplätze. Ehrang/Quint: Ortsbeiratsvorschlag Nummer eins - Fahrradweg entlang der Kyll - will die Verwaltung auf Eignung prüfen, wenn der Standort näher definiert ist. Vorschlag zwei - neu geschaffener Rastplatz am Ende des Laacher Weges - wird befürwortet: "Ist Teil des Projekts. Kann umgesetzt werden, wenn Finanzierung gesichert ist." Ruwer: Keinerlei Zündstoff. Den Vorschlag "an der Mosel" will die Verwaltung gemeinsam mit dem Ortsbeirat präzisieren. Aus den übrigen Stadtteilen gab es entweder keine Vorschläge oder es ist keine Ausweisung von Grillflächen erforderlich. rm.

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