Kanzler in stürmischen Zeiten

Bei Glatteis ist Detlef Jahn mit seiner Familie zu Weihnachten 1999 nach Trier gezogen. Im Januar 2000 begann er seine Arbeit als Kanzler an der Fachhochschule. Ins Schlingern geraten ist er in den vergangenen acht Jahren nicht, obwohl er die Hochschule "durch stürmische Zeiten" begleitete. Nach den Neuwahlen im Juni stehen ihm nun weitere acht Dienstjahre bevor.

 Seit acht Jahren ist Detlef Jahn Kanzler der Fachhochschule Trier. In weiteren acht Jahren will er die Verwaltung der Hochschule optimieren und transparenter machen. TV-Foto: Cordula Fischer

Seit acht Jahren ist Detlef Jahn Kanzler der Fachhochschule Trier. In weiteren acht Jahren will er die Verwaltung der Hochschule optimieren und transparenter machen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Seit 1978 war Jurist Detlef Jahn in verschiedenen Positionen an der Sporthochschule Köln tätig. "Die Arbeit hat mir gefallen, aber mich hat auch das Neue gereizt." Nach 22 Jahren suchte er neue Herausforderungen, stellte sich als einer von 100 Mitbewerbern an der Fachhochschule Trier vor und wurde zum Kanzler gewählt. Obwohl er seinen Amtsantritt als Sprung ins kalte Wasser erlebte, gewöhnte sich der heute 56-Jährige schnell ein. Eine seiner ersten Maßnahmen im neuen Amt war die Neuorganisation und Optimierung der Verwaltung. Vor allem das Hochschulgesetz von 2003 machte viele Veränderungen im Macht- und Kompetenzbereich unumgänglich. "Die verschiedenen entscheidungsrelevanten Gremien müssen aber noch mehr als bisher zueinander finden und ihre Rollen begreifen", sagt Jahn.Die Neugliederung des Verwaltungszuschnitts wird Jahn deshalb auch in seiner zweiten Amtszeit beschäftigen, die offiziell am 1. Januar 2008 beginnt. "Es gibt sicher einfachere Jobs, aber ich möchte meine Kraft und meinen Einsatz noch einmal einbringen und nicht auf halbem Wege stehen bleiben", erklärt er seine Entscheidung, sich der Neuwahl zu stellen, obwohl "ich mich auch an eine andere Hochschule hätte bewerben können. Aber mir gefällt es gut in Trier." Jahn erlebt mittlerweile nach Adelheid Ehmke und Bert Hofmann mit Jörg Wallmeier den bereits dritten FH-Präsidenten, mit dem er und die beiden Vizepräsidenten in der Hochschulleiter-Runde wichtige Weichen für die Zukunft stellen. Kompetent, transparent, kundenfreundlich

"Mein oberstes Ziel ist es, dass die Verwaltung kompetent, transparent und kundenfreundlich arbeitet", sagt Jahn. Auf die Fahnen hat er sich kurze Entscheidungswege sowie die Stärkung der Verantwortungskompetenz der rund 450 FH-Mitarbeiter und Professoren geschrieben. Den Kontakt zu und den Austausch mit den Studierenden pflegt Jahn nicht nur als Vorsitzender des Studierendenservices und Prüfungsamtes sowie in der Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss. "Trotz des großen Termindrucks nehme ich mir Zeit für die Studierenden und habe ein offenes Ohr für ihre Sorgen, Wünsche und Anliegen. Denn sie sind die Nutznießer oder Leidtragenden von den Veränderungen im Hochschulbereich. Ihre Hinweise sind wichtig, und sie können mit Recht erwarten, dass wir ihnen eine gute Ausbildung und gute Betreuung durch den Studierendenservice bieten."Für die Fachhochschule Trier wünscht er sich mehr Autonomie, um genügend Gestaltungsfreiräume zu haben. Das bedeute aber auch, dass die Hochschule der Berichtspflicht gegenüber dem Geldgeber und der Öffentlichkeit nachkommen müsse - egal, ob die neue Hochschulgesetzgebung für Rheinland-Pfalz Stifterhochschulen wie in Niedersachsen oder das Hochschulfreiheitsgesetz wie in Nordrhein-Westfalen vorsieht. "Das alles sind nur Zwischenschritte zu mehr Selbstbestimmung. Denn niemand als die Hochschule selbst weiß besser, was gut für die Studierenden ist."

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