Karnevalhits, Discomusik, Rap und ein bisschen Alkohol

Trier · Als Reaktion auf die Alkoholexzesse auf dem Hauptmarkt 2012 gibt es zum zweiten Mal zwei Partys für junge Leute: Die ganz Jungen sind in den Mergener Hof eingeladen, ab 16 Uhr geht es ins Exhaus. Die Resonanz ist an beiden Locations allerdings etwas verhaltener als im Vorjahr.

Trier. "So, jetzt dürfen alle umsonst rein", weist Organisator Jörg Hunold von der Miez seine Mitarbeiter an der Kasse um 14 Uhr an: Ab jetzt wird nicht nur auf die zwei Euro Eintritt verzichtet, die bislang für die "Crazy Kids"-Party in der Nähe des Doms zu entrichten waren. Zudem fällt die Altersgrenze von zwölf Jahren.
Einige Kinder aus dem Hort des Mergener Hofes stürmen prompt in das Kellergeschoss. Da lässt DJ Carsten Rausch gerade den Rapper Cro bassgewaltig von seiner Reise "Einmal um die Welt" schwärmen. Die Neuzugänge verdoppeln die vorhandene Gästeschar etwa, so dass sich jetzt 30 junge Tänzer im Disconebel austoben oder Cola oder Limo schlürfen. "Es ist natürlich prinzipiell sinnvoll, dass wir das hier machen", sagt Hunold, der leichte Enttäuschung trotzdem nicht verbergen will: Trotz Einbindung des Jugendparlaments und viel Werbung und einiger Tausend verteilter Flyer ist die Resonanz eher dürftig.
"Vielleicht sollte man die strenge Trennung ab 16 Jahren überdenken, wegen der viele Cliquen nicht zusammen feiern können." Für alle über 16 ist das Exhaus heute die angesagte Adresse: Dort wird nicht nur Leichtalkoholisches ausgeschenkt (eigener Alkohol ist verboten), es kann auch abgetanzt werden: Im großen Saal zu Karnevalhits, während das Disco-Destruction-Team den Innenhof beschallt. Im Balkensaal legt der DJ aus der Luke auf. Zwar ist auch an der Zurmaiener Straße die Resonanz etwas verhaltener als im Vorjahr, als rund 1000 Gäste kamen - aber mit soliden 300 Besuchern ist um 15 Uhr genug los, dass den jungen Leuten nicht langweilig wird.
"Die Schulen haben dieses Jahr die Anwesenheit strikter kontrolliert", glaubt Mitorganisator Cornelius Günther. "Und wenn die Jugendlichen wirklich erst um 13 Uhr aus der Schule kommen, ziehen sie erstmal noch über den Hauptmarkt und kommen dann hierher", sagt der Streetworker und ist optimistisch, die 600 er Marke noch zu knacken. fgg
Extra

 Im Exhaus kann man sich in vielen Räumen vergnügen: auch im kleinen Exil geht die Post ab. TV-Foto: Frank Göbel

Im Exhaus kann man sich in vielen Räumen vergnügen: auch im kleinen Exil geht die Post ab. TV-Foto: Frank Göbel

Sebastian Bausch (18) aus Trier: "Die Exhausparty ist schon gut, könnte natürlich noch ein bisschen voller werden. Das strenge Alkoholverbot auf dem Hauptmarkt finde ich total blöd. Man sollte lieber nur die ganz Jungen kontrollieren, die ja sowieso noch gar nicht trinken dürfen." Alexander Lenarz (16) aus Trier: "Die Party hier ist cool - ich finde es gut, dass hier auch Karnevalsmusik gespielt wird, das gehört dazu! Wir waren eben auf dem Hauptmarkt, da war es mir aber viel zu stressig. Außerdem hatten die teilweise schon kein Bier mehr oder man musste ewig dafür anstehen." Jana Erler (18) aus Taben-Rodt: "Ich finde es ultraschön hier, weil hier so viele Schüler zusammenkommen. Das macht echt Spaß: Man hat soviel Platz und es gibt so viel Auswahl an Musik - wobei von mir aus hier auch noch mehr richtige Karnevalsmusik gespielt werden könnte." fgg

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