Schließung Karstadt Trier - Abschied mit einem Fünkchen Hoffnung

Trier · Die Gefühlswelt der 90 Karstadt-Mitarbeiter schwankt zwischen Nostalgie, Traurigkeit und Hoffnung. Warum? In sechs Wochen schließt das Warenhaus in Trier. Und was kommt danach?

 Traurig, aber auch kämpferisch: Evelyn Johann ist seit 2007 Betriebsratschefin von Karstadt Trier.

Traurig, aber auch kämpferisch: Evelyn Johann ist seit 2007 Betriebsratschefin von Karstadt Trier.

Foto: Roland Morgen

Karla Weishaupt kann sich „erinnern, als wäre es letzte Woche gewesen. Da drüben auf der Rolltreppe stand Josef Neckermann, als er seine Rede hielt.“ Es war am 25. September 1975, einem historischen Tag für Trier. Im frisch fertiggestellten Neubau Simeonstraße 46 eröffnete Triers nach Kaufhof und Horten drittes und modernstes Warenhaus: Neckermann. Schuhverkäuferin Karla Weishaupt, die zuvor bei Salamander gearbeitet hatte, war dabei, als die Türen aufgingen, und 45 Jahre später muss sie als dienstälteste „Karstädterin“ miterleben, wie die endgültige Schließung Tag für Tag näher rückt. Karstadt, wie das Warenhaus in der Sim nach der Neckermann-Pleite seit 1978 heißt, wird nach dem 31. Oktober Geschichte sein.