Kasel. Der Gemeindewald bereitet den Kaselern seit kurzem wieder Grund zur Freude. "Es läuft momentan sehr gut bei uns im Forst. Wir werden in diesem Jahr sogar ein kleines Plus vorweisen", verkündete Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dort stellte Michael Gillert, Leiter des Forstreviers Waldrach, der auch den Kaseler Gemeindewald betreut, den Forsthaushalt für das kommende Jahr vor. Der Gemeinderat verabschiedete den Plan einstimmig.
"Wir werden das laufende Jahr wie geplant abschließen", erklärte Gillert. Ein Überschuss von 6800 Euro werde hauptsächlich durch den Holzverkauf erwirtschaftet. 2013 soll der Gewinn laut Gillert etwa bei 2000 Euro liegen. Einnahmen von etwa 21 000 Euro stehen Ausgaben von rund 19 000 Euro gegenüber. Kosten verursachen vor allem die Löhne der Waldarbeiter, die seit Jahresanfang nicht mehr beim Forstzweckverband, sondern bei der Verbandsgemeinde Ruwer angestellt sind. Weitere Ausgaben fallen für die Holzerntemaschinen (Harvester), kleinere Wegebauprojekte sowie für Berufsgenossenschafts- und Versicherungsbeiträge an.
Waldschonende Holzernte

Nach Plänen des Forstreviers und der Ortsgemeinde sollen in den nächsten Jahren im 62 Hektar großen Gemeindewald pro Jahr 366 Festmeter Holz geerntet werden. "Diese Größenordnung ist vertretbar, ohne Raubbau zu betreiben", sagt Gillert. Er strebt für 2013 sogar 380 Festmeter Erntemenge an.
Laut dem Revierleiter halten sich die Holzpreise nicht nur beim Brennholz derzeit "auf einem relativ hohen Niveau". Momentan liegt der Preis für Brennholz bei 37 Euro pro Raummeter. Beim Raummeter zählen auch die Zwischenräume zwischen dem geschichteten Holz, ein Festmeter entspricht dagegen einem Kubikmeter fester Holzmasse. Von den derzeit guten Preisen profitierten auch die Kaseler: "Sie haben viele Douglasien, die momentan noch höher dotiert sind als Fichten."
Zwar gebe es im Kaseler Wald "sehr viel junges Holz", sagt Gillert. Aber die Investitionen der vergangenen Jahre in den Aufbau der Bestände seien jetzt weitgehend abgeschlossen. Dies habe zuletzt im Haushalt häufiger ein Minus von bis zu 12 000 Euro verursacht. 2013 seien lediglich 150 Pflanzen nachzubessern - hauptsächlich Esskastanien und Ahorn, die durch Wild oder Witterung geschädigt wurden. Dank der positiven Entwicklung arbeite man im Kaseler Forst jetzt wieder "in jedem Fall kostendeckend, und es springt sogar ein kleiner Gewinn heraus." cweb