Kaster kandidiert noch einmal

Mit mehr als einem halben Jahr Verspätung wählt die CDU im November ihren Kreisvorstand neu. Bernhard Kaster kandidiert wieder für den Vorsitz.

 Tritt wieder zur Wahl zum Kreisvorsitzenden der CDU Trier-Saarburg an: Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Tritt wieder zur Wahl zum Kreisvorsitzenden der CDU Trier-Saarburg an: Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier. Unter Hochdruck arbeiten CDU und FDP in Berlin an der Regierungsbildung. Dass der Trierer Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird, gilt als sicher. Ob er allerdings parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion bleibt oder möglicherweise einen Posten in einem Ministerium übernimmt, ist offen. "Und dazu möchte ich mich auch nicht äußern", erklärt der 51-Jährige.

So gut wie fest steht dagegen, dass der aus Trier-Pfalzel stammende diplomierte Verwaltungswirt in der Region zumindest für die nächsten zwei Jahre weiterhin an der Spitze der Christdemokraten stehen wird: "Ja, ich kandidiere noch einmal für den Kreisvorsitz", bestätigte er auf TV-Anfrage.

Eigentlich hätte diese Entscheidung schon lange fallen müssen. Denn turnusgemäß waren die alle zwei Jahre stattfindenden Kreisvorstandswahlen schon im März fällig. Doch wegen Kommunalwahl, anschließender Sommerferien und Bundestagswahlkampf hatte die Union den Termin hinausgezögert. Am Mittwoch will sich der Kreisvorstand nun auf ein Datum im November für Parteitag und Vorstandswahlen einigen.

Dass Kaster einen Gegenkandidaten haben wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Und auch bei der Besetzung der drei Stellvertreterposten, des Schatzmeisteramts und der neun Beisitzer wird es wohl keine großen Überraschungen geben. Zumal die Beigeordnetenriege sich 2007 mit Nachwuchs aus der Jungen Union - Anne Oberbillig, Dirk Louy und Jörg Reiffenberg - bereits verjüngt hat.

Den Kreisvorsitz übernommen hatte Kaster im März 2007. Zuvor führte Ulrich Holkenbrink seit 2000 die CDU. Doch der Trierer Kultur- und Schuldezernent scheiterte bei der Oberbürgermeisterwahl haushoch: Mit 66 zu 33 Prozent fügte Klaus Jensen, der als unabhängiger Kandidat angetreten war, Holkenbrink und seiner Partei schweren Schaden zu. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Christdemokraten den Chefsitz im Trierer Rathaus.

Mit Führungsstärke, Fleiß und Bürgernähe versuchte Kaster die CDU aus ihrem Tief zu steuern. Doch bei der Kommunalwahl im Juni holte die CDU nur gut 33 Prozent - und damit rund sieben Prozent weniger als 2004. Mit nur noch 19 Sitzen und einem Bündnis aus SPD, Grünen und FDP als Gegenüber können sich die Christdemokraten - ebenfalls erstmals seit Kriegsende - im Stadtrat keine Mehrheiten mehr organisieren.

Größerer Unmut gegen Kaster machte sich dem Vernehmen nach in der Basis allerdings nicht breit.

Die Aufgaben in Berlin und als Kreisvorsitzender zu Hause seien gut zu vereinen, betont der zweifache Familienvater. "Wir sind ein sehr gut eingespieltes Team hier in Trier, inklusive des Fraktionsvorsitzenden Berti Adams." Die Prioritäten sind allerdings klar: "An allererster Stelle steht mein Bundestagsmandat - das hat vor allen anderen Terminen Vorrang", macht Kaster deutlich, der bei der Bundestagswahl seinen Wahlkreis mit 46 Prozent - und damit mit gut 20 Prozentpunkten Vorsprung vor SPD-Kandidat Manfred Nink - gewonnen hatte.

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