Katholiken diskutieren über "dritten Weg"

Trier/Schweich · Die Beschäftigten des Bistums Trier haben sich in Schweich zur Diözesanversammlung des Zentralverbands der Mitarbeiter in Einrichtungen der katholischen Kirche (ZKD) getroffen. Sie haben unter anderem über den "dritten Weg", das Arbeitsrechtssystem der Kirchen, diskutiert. Außerdem wurde eine Verantwortliche für Frauenfragen benannt.

Trier/Schweich. Der sogenannte "dritte Weg" - er bezeichnet das Arbeitsrechtssystem der Kirchen, bei dem Kommissionen aus Arbeitnehmern und Dienstgebern die Arbeitsbedingungen wie Gehalt, Urlaub und Arbeitszeit festlegen - war Thema bei der Diözesanversammlung des ZKD in Schweich. Das Vorgehen wurde in den vergangenen Jahren immer wieder stark kritisiert. Vor allem das fehlende Streik- und Tarifrecht ist Kritikern ein Dorn im Auge.
Andrea Hoffmann-Göritz, Vorsitzende der Trierer Bistumskommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsrechts (Koda) hingegen ist davon überzeugt, dass der "dritte Weg" Zukunft hat. "Wir haben bisher in der Kommission immer Lösungen gefunden, die für alle zufriedenstellend waren", sagt die Referentin. Das Gros der 16 000 Mitarbeiter in Einrichtungen der katholischen Kirche im Bistum Trier (darunter sind rund 8000 Beschäftigte in Kindertagesstätten) sei zufrieden mit der momentanen Situation, so Hoffmann-Göritz.
In der Bistums-Koda, die aus sechs Dienstgebern und sechs Dienstnehmern besteht, können Beschlüsse nur mit einer Dreiviertelmehrheit beschlossen werden. Das letzte Wort hat dennoch der Bischof. Doch bisher sei es laut Hoffmann-Göritz im Bistum Trier noch nie vorgekommen, dass der Bischof einen Beschluss nicht unterzeichnet habe. Auch habe man noch nie den Vermittlungsausschuss einschalten müssen. "Wir begegnen uns in der Kommission alle auf Augenhöhe", sagte Johannes Klar, stellvertretender ZKD-Diözesanvorsitzender und Koda-Mitglied.
Vor der Diskussion um den "dritten Weg" haben die anwesenden Mitglieder den neuen Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender ist nach wie vor Werner Steines, sein Stellvertreter Johannes Klar. Beisitzer sind Klaus-Dieter Holzberger, Michael Meyer, Achim Müller und Theresia Thiesen. Die Neuerung: "Theresia Thiesen ist von nun an für Frauenfragen zuständig", verkündete Werner Steines. kat

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