Katholische Kirche

Zum Gastbeitrag von Kardinal Reinhard Marx und zur Heilig-Rock-Wallfahrt (TV vom 24. Januar):

"Wallfahrt nach Trier: Aufbruch im Umbruch - 1844 wie auch heute." So wird der Gastbeitrag von Kardinal Reinhard Marx getitelt. Im Artikel selbst wird die Wallfahrt von 1844 als ein "Element der Erneuerung und des Aufbruchs nach einer schwierigen Zäsur für die Kirche in unserem Land" beschrieben. Sicherlich: Mit rund einer Million Pilgern war die Wallfahrt von 1844 die größte Demons tration katholischen Glaubens in jener Zeit. Kardinal Marx hat also recht, wenn er von "Aufbruch" schreibt. Nur wohin? Katholische Kirche brach 1844 auf - in eine Zeit scharfer konfessioneller Auseinandersetzungen, in die Zeit des Ultramontanismus. Ich hoffe doch, dass uns ein solcher Aufbruch heute erspart bleibt. Wenn überhaupt ein Vergleich mit einer anderen Wallfahrt statthaft ist, dann doch bitte der mit der Wallfahrt von 1996! Denn dies war der erste ernsthafte Versuch, mit dem ökumenisch nicht unproblematischen Verständnis einer Reliquie etwas Gemeinsames zu suchen. 1996 gelang dies mit der deutlichen Botschaft: Mit Jesus Christus sind wir gemeinsam auf dem Weg. Daran kann ich auch 2012 gerne anknüpfen, als evangelischer Christ. Aber nicht an den Ultramontanismus von 1844. Pfarrer Guido Hepke, Trier

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