Kein Erfolg für Lenzen und "Zenzen"
TRIER. Wegen eines Formfehlers wurde vom 14. bis zum 17. Februar die Wahl der studentischen Mitglieder des Senates der Uni Trier wiederholt. Eine der FDP nahe stehende Studentengruppe, die die Wiederholung veranlasst hatte, konnte allerdings keinen Sitz erringen.
Die eigentliche Ursache für diese unplanmäßige Wahl lag in einem Druckfehler. Der Spitzenkandidat der Liberalen Hochschulgruppe, Ludwig Lenzen wurde zunächst bei der Wahl im Dezember als "Zenzen" in den Wahllisten geführt. Erst am Nachmittag des ersten Wahltages, als Lenzen selbst Dienst als Wahlhelfer hatte, bemerkte er diesen Fehler. Mit nur einer Stimme verfehlte er den Einzug in den Senat der Universität Trier. Grund genug also, das Wahlergebnis anzufechten. "Der Wiedererkennungseffekt war ja so nicht gewährleistet", meinte Lenzen. Dies halten die Mitglieder der SPD-Studentorganisation nicht für den ausschlaggebenden Grund. "Hier wird nur versucht, eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln, der Formfehler scheint dabei nur Vorwand zu sein", so Juso Mitglied Sven Bingel, schließlich habe sich die LHG bisher in Uni-Gremien noch nicht sonderlich engagiert gezeigt. Doch auch die erneute Wahl brachte Ludwig Lenzen und den Liberalen kein Glück, er errang auch diesmal keinen Sitz. Die vier Studentischen Plätze im Senat teilen sich nun der RCDS, die Jusos, und eine parteiunabhängige Liste, das Saar-Lor-Lux Netzwerk. Erstaunlich niedrig war allerdings die Wahlbeteiligung, sie lag bei 5,79 Prozent und ist damit gegenüber Dezember um zwei Drittel gesunken. "Studenten fühlen sich nicht als Teil der Uni", vermutet Wahlhelferin Judith Hübner, "deswegen gehen sie auch nicht wählen. Außerdem scheint es vielen zu anstrengend, sich zu informieren." Es sei es schade, dass die Studenten immer nur ihren eigenen Politfrust weiter unreflektiert äußern, statt die Arbeit der ihrer Vertreter überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, ergänzt Wahlhelfer Jörn Diels. Anders sieht dies Wahlleiter Manfred Dostert: "Die Studenten haben zwei Probleme, die Neuen haben noch keine Orientierung, die Fortgeschrittenen wollen schnell fertig werden. Da bleibt keine Zeit für politisches Engagement."