Benefizveranstaltung Kein Hospizlauf nach Trier – Die Vereine sind gefragt

Trier/Koblenz · Ganz soll die Benefizveranstaltung nicht ausfallen. Der Hospizverein hofft auch ohne zentrale Großaktion auf Spenden.

 Ankunft nach rund 200 Kilometern am Hospizhaus Trier. Ein solches Bild wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Läufer der Region können dennoch etwas zum Hospizlauf beitragen.

Ankunft nach rund 200 Kilometern am Hospizhaus Trier. Ein solches Bild wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Läufer der Region können dennoch etwas zum Hospizlauf beitragen.

Foto: Holger Teusch

Für Hobbyläufer, die etwas Gutes tun wollen, ist der Hospizlauf am zweiten Juliwochenende seit 16 Jahren ein Muss. Besonders der letzte Abschnitt des 200 Kilometer langen Etappenlaufs vom Deutschen Eck in Koblenz bis zum Hospizhaus in Trier ist beliebt. Doch wie viele Veranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl fällt auch der Hospizlauf in diesem Jahr der Corona-Pandemie zu Opfer.

„Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir den Hospizlauf in diesem Jahr realisieren können“, sagt Mitorganisator Ralf Haas. „Weil es nicht möglich ist, das in der bisherigen Art zu organisieren, haben wir uns dafür entschieden, die offizielle Veranstaltung in diesem Jahr abzusagen.“ Es sei nicht möglich, große Gruppen unter Einhaltung der aktuellen Bestimmungen adäquat zu versorgen. „Wenn sich die Läufergruppen wegen der notwendigen Abstandsregeln auf der Strecke über mehrere hundert Meter auseinanderziehen, können wir nicht deren Sicherheit gewährleisten.“

Mehr als 200 000 Euro waren in den vergangenen acht Jahren an Spenden für die Hospizarbeit zusammenkommen. Vor allem der Hospizverein Trier und das Hospizhaus an der Ostallee haben davon profitiert. „Wir bedauern die Absage natürlich sehr“, sagt Vorsitzende Ulrike Graßnik. „Natürlich schmerzt es uns, wenn die Spendensumme wegfällt. Aber noch Bedauerlicher ist es, weil mit den Absagen des Laufs und des abschließenden Gartenfests auch die hohe Öffentlichkeitswirksamkeit für unsere Arbeit verloren geht.“

Ganz absagen wollen die ehrenamtlichen Organisatoren die Veranstaltung aber nicht. Nun werden Vereine, Lauftreffs, Gruppen und Einzelpersonen dazu aufgerufen, am Hospizlauf-Wochenende vom 10. bis 12. Juli in Eigenregie für die gute Sache zu laufen, Rad zu fahren, die Inline-Skates anzuschnallen oder zu walken. Wie bei einem normalen Hospizlauf ist es dann jedem Teilnehmer selbst überlassen, eine Betrag in beliebiger Höhe für die gute Sache zu spenden. „Wir schreiben Vereine und Firmen derzeit an“, sagt Ralf Haas. „Und natürlich sind wir auch noch für Ideen offen, wie das Wochenende erfolgreich werden kann.“

Die Reaktion in den sozialen Netzwerken zeigt, wie groß das Interesse am Hospizlauf ist. 14 000 Aufrufe haben auch die Organisatoren überrascht.

„Viele haben uns schon geschrieben, dass sie etwas auf der Strecke machen wollen. Radfahrer und Staffeln. Aber natürlich müssen alle Aktiven daran denken, dass offiziell nichts abgesperrt ist.“

Die Aktivitäten sollen auf der Homepage (www.hospizlauf.de) oder Facebook dokumentiert werden. Wer mitmachen will, kann Fotos mit Namen und zurückgelegter Distanz an info@hospizlauf.de mailen. „Bestimmt gibt es Vereine oder Lauftreffs, die die 200 Kilometer der Hospizlauf-Strecke erlaufen, oder auch Radfahrer, die 200 Kilometer fahren.“

Auf die traditionellen Laufshirts soll auch beim dezentral organisierten Hospizlauf niemand verzichten. Da die Laufshirts bereits im Januar in Auftrag gegeben wurden, konnten sie nach dem Corona-Lockdown im März nicht mehr storniert werden. Die in diesem Jahr in rot gehaltenen Funktionsshirts können am Samstag, 11. Juli, an den Haltepunkten des Hospizbusses (siehe Info) abgeholt werden. „Wir bitten um Verständnis, dass wir die Shirts nur gegen Reservierung als Sammelbestellung abgeben können“, sagt Ralf Haas.

 Hier macht der Hospizlaufbus am 10. Juli Station

Hier macht der Hospizlaufbus am 10. Juli Station

Foto: Hospizlauf

Eine gute Nachricht für alle Aktiven im Zeichen des Hospizlaufs verkündet Wolfram Braun. Der Vorsitzende der Meulenwaldläufer Föhren ist auch beim Leichtathletik-Verband Rheinland (LVR) aktiv. „Jeder Teilnehmer ist über die Sportversicherung des LV Rheinland versichert“, verspricht er. „Also, Termin vormerken, im persönlichen Kalender eintragen und mitmachen!“

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