Kein Lärm-Gutachten für gesamte Weststrecke

Trier · Bei der Reaktivierung der Weststrecke für den Personennahverkehr wird es zwar ein Planfeststellungsverfahren geben. Untersuchungen zum Lärmschutz wird es aber nur in den Bereichen geben, in denen neu gebaut wird. Das hat die Deutsche Bahn klargestellt.

 Der Güterzugverkehr auf der Weststrecke hat zugenommen – zum Leidwesen der Anwohner (hier in Trier-Zewen). TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Güterzugverkehr auf der Weststrecke hat zugenommen – zum Leidwesen der Anwohner (hier in Trier-Zewen). TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (Ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Trier. Die Hoffnungen der Menschen in Trier-West/Pallien, Euren und Zewen, dass beim Planfeststellungsverfahren für die Weststrecke die Lärmbelastung für die gesamte Strecke überprüft wird, haben sich zerschlagen. Die Deutsche Bahn (DB) hat auf eine entsprechende Anfrage des Trierischen Volksfreunds erstmals deutlich gemacht, dass es trotz der vom Eisenbahnbundesamt verfügten Zusammenlegung der Prüfverfahren für die neuen Haltepunkte im Bezug auf den Lärmschutz bei der Betrachtung der einzelnen Baumaßnahmen bleibt.
Ein Sprecher betonte, nach Ansicht der DB Netz AG bestehe für die Strecke weiterhin Bestandsschutz. Deshalb seien in Bereichen, in denen keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden, keine neuen Untersuchungen notwendig.Die Bahn war zuerst da


Vor allem die wieder zunehmende Nutzung der Gleise durch den Güterverkehr in den vergangenen beiden Jahren und die damit verbundene Lärmbelastung sorgten bei den Menschen, die in der Nähe der Schienen wohnen, für Ärger und Frustration (Trierischer Volksfreund vom 15. Oktober).
Wenig Hoffnung auf mehr passiven Lärmschutz entlang der Strecke hat auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Kreisvorsitzender Christian Weber: "Rein rechtlich ist esnatürlich so, dass die Bahnstrecke vor fast allen Häusern an der Strecke war. Jeder, der dort wohnt, weiß, dass es dort eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke gibt. Diese Strecke ist keine Ausweichstrecke, sondern wird je nach Bedarf von DB Netz belegt."
Der ab Ende 2020 auf dieser Strecke geplante Personennahverkehr wird nach Meinung des VCD allerdings zu einer Verminderung des Lärms führen, da er dem Güterverkehr Trassen wegnehme und die Personenzüge viel leiser seien. "Abhilfe für die lärmgeplagten Anwohner werden leider nur leisere Güterzüge bringen", sagt Weber.
Es sei nicht zu verstehen, dass in Euren ein Neubaugebiet ohne jeglichen Lärmschutz angelegt wurde. "Hier sehen wir Versäumnisse der Stadt. Erdaushub von den Baugruben hätte es bei Baubeginn sicherlich genug gegeben." Auch an anderen Abschnitten der Bahnstrecke sei das versäumt worden.

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