Kein Übungsfeuer mehr im Olewiger Wald

Trier · Dezernent Thomas Schmitt reagiert auf Brandschäden beim Olewiger Feuerwehrfest.

Trier Künftig wird es keine Feuerwehrübungen mehr am Olewiger Waldrand geben. Das hat der zuständige Dezernent Thomas Schmitt angeordnet. Er reagiert damit auf ein Schaufeuer der Olewiger Wehr in der Nähe denkmalgeschützter Bäume (TV vom 5. Juli).
Der Naturschützer Karl-Josef Prüm (61) hatte den Fall ins Rollen gebracht. Nach einem Fest der Olewiger Feuerwehr im Juni fielen ihm Schäden an Bäumen und Büschen auf, verursacht von einem Schaufeuer. Zudem war eine Linde gerodet worden, die wohl im Weg stand. Das sei im Sommer außerhalb des Waldes verboten, kritisierte Prüm.
Die Untere Naturschutzbehörde bestätigte diese Sichtweise gegenüber dem TV zunächst, rückte aber später von dieser Aussage ab und erklärt das Gelände als zum Wald gehörend. Damit hatte die sommerliche Baumrodung keine juristischen Folgen.
Darüber ärgerte sich Prüm so sehr, dass er seine ehrenamtlichen Funktionen bei der Stadt - unter anderem im Naturschutzbeirat und im Haus des Waldes - niederlegte. Mit einem solchen Verhalten würden "Umweltferkel hofiert und verhätschelt", argumentierte er und beklagte: "Bei Bedarf werden sogar kurzerhand Paragrafen zum Wohle der Umweltfrevler verbogen".
Die Grünen im Trierer Stadtrat wollten daraufhin von Dezernent Thomas Schmitt wissen, wie die Stadtverwaltung auf diese Vorgänge reagiere. Schon 2016 hatte es Ärger um eine Feuerwehrübung in Olewig gegeben, damals war noch Schmitts Vorgänger Thomas Egger zuständig. Schmitt antwortet nun, alle Löschzugführer seien darauf hingewiesen worden, "dass in Zukunft derartige Schäden nicht mehr entstehen dürften". Die Feuerwehr sei gebeten worden, künftig vor solchen Übungen die Untere Naturschutzbehörde zurate zu ziehen. Der Dezernent versichert: "Es wird an besagter Stelle keine Brandschutzübung mehr stattfinden." Diese Ansage erweitert er auf alle ähnlichen Fälle: "Künftig wird in Waldgebieten gänzlich auf solche Übugnen verzichtet."
Peter Hoffmann, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen, hebt in einer Reaktion auf die Äußerungen des Dezernenten hervor, dass Feuerwehrübungen wichtig seien, erforderliche Genehmigungsverfahren jedoch eingehalten werden müssten. Er traue "Herrn Schmitt zu, dass er die Einhaltung solcher Regeln weiter verfolgen" werde. Schmitt sei offensichtlich bereit, "alte Zöpfe abzuschneiden".
Auch Naturschützer Karl-Josef Prüm hält Nachwuchsförderung bei der Feuerwehr für wichtig. Schaufeuer dürften aber nicht in einem natursensiblen Bereich stattfinden. Prüm sage, er sei froh, "dass am Ende Einsicht und Vernunft bei den Verantwortlichen eingekehrt sind".

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