Brauchtum in Corona-Zeiten Kein „um die Häuser ziehen“ für Sternsinger in Trier

Trier · (red) Solidarisch sein, sich für andere einsetzen, und anderen Menschen einen Lichtblick in tristen Zeiten bescheren: Gerade jetzt scheint die Botschaft der Sternsinger aktueller denn je. Doch auch die Sternsingeraktion wird wegen der aktuellen Kontaktbeschränkungen in veränderter Form unter dem Motto „kontaktlos – solidarisch – kreativ!

“ stattfinden, wie das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Träger der Aktion nun angekündigt haben.

Konkret bedeutet das, dass ein „von Haus zu Haus gehen“ während der ausgesetzten Schulpräsenzpflicht (Stand aktuell im Saarland bis zum 10. Januar, in Rheinland-Pfalz bis zum 16. Januar) nicht stattfinden soll – zum Schutz besonders älterer Menschen. „Wir empfehlen den Sternsingergruppen, in der jetzigen Situation auf einen Besuch der Menschen an den Haustüren zu verzichten“, erklärten Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, und Domvikar Stefan Ottersbach, Bundespräses des BDKJ.

Stattdessen setze man gemeinsam mit den Sternsingern in den bundesweit rund 10 000 Pfarreien auf ein kontaktloses Sternsingen mit alternativen Aktionsformen: So können Segensbriefe und -pakete zugeschickt oder verteilt werden, die Segensbotschaft digital aufgenommen oder in Gottesdiensten und Sternsinger-Andachten ausgegeben werden. Etwa in Form von Segensaufklebern oder gesegneter Kreide. Auf der Website www.sternsinger.de/corona gibt es weitere Tipps für die Gruppen, wie die Aktion in Corona-Zeiten organisiert werden kann. Auf der Seite besteht zudem die Möglichkeit, eine Spendenaktion für die eigene Pfarrei anzulegen.

Die Corona-Pandemie habe laut Ottersbach dramatische Folgen insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Um den Gruppen vor Ort die Möglichkeit zu bieten, die neuen Konzepte umzusetzen, wird die Aktion bis zum 2. Februar verlängert. Der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg sagte, für den Fall einer Lockerung des Lockdowns Mitte Januar könne eventuell individuell vor Ort entschieden werden, ob Kinder und Jugendliche zum Sternsingen in kleinen Gruppen noch ausgesandt werden. Ein wesentliches Kriterium müsse dann die Inzidenzrate vor Ort sein. Der bistumsweite Aussendungsgottesdienst am 30. Dezember im Trierer Dom wird nicht stattfinden.

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