Keine Angst vor großen Hunden

Trier · Vielen lässt der bloße Anblick von Hunden das Herz höher schlagen. Bei einigen vor Freude, bei anderen aus Angst. Dieses Unbehagen will Inge Wanken mit Hilfe ihrer beiden Therapiebegleithunde abbauen.

 Hundetrainerin Inge Wanken und ihr Hund Baghira sind ein gutes Team. TV-Foto: Karin Pütz

Hundetrainerin Inge Wanken und ihr Hund Baghira sind ein gutes Team. TV-Foto: Karin Pütz

Trier. In der Krabbelstube Mäusenest im Trierer Stadtteil Zewen warten auf zehn Kleinkinder nicht nur Stofftiere, sondern auch zwei ausgewachsene Labradorrüden mit Namen Baghira und Picasso. In der Einrichtung lernen schon die Allerkleinsten den richtigen Umgang mit Hunden. "Das dritte gelernte Wort nach ,Mama\' und ,Papa\' ist hier ,Platz\'", sagt Inge Wanken.Als Leiterin der Krabbelstube sieht die 50-jährige Erzieherin nur Vorteile im Zusammenleben mit Kind und Hund. "Für die Kleinen ist es ganz toll, wenn sie die Tiere füttern und mit ihnen spazieren gehen dürfen." Dass sie es mit richtigen Lebewesen zu tun haben und rücksichtsvoll mit ihnen umgehen müssen, lernen die Kinder schnell. Aber selbst wenn Baghira und Picasso versehentlich Schmerz zugefügt würde, in ihrer Ausbildung als sogenannte Therapiebegleithunde sind sie so erzogen worden, dass sie sich keinesfalls zur Wehr setzen dürfen. "Trotzdem ist es selbstverständlich, dass man niemals einen Hund mit einem Kleinkind unbeaufsichtigt lässt", betont Inge Wanken.
Die Ausbildung eines Therapiebegleithundes, die immer mit dem Hundehalter absolviert wird, dauert ein Jahr und kostet rund 3000 Euro. Die Rasse spielt keine Rolle, nur ängstlich und schreckhaft dürfen die Tiere nicht sein. Auch Polizeihunde haben diese Eigenschaft, aber Schutz- und Jagdtrieb sind bei Baghira und Picasso nicht vorhanden. Sie sollen helfen, Ängste und Unsicherheit abzubauen.
Mit ihren Hunden unterstützt Wanken auch Ergotherapeuten und besucht Schulklassen. Die Anwesenheit der beiden Tiere mache wilde Kinder ruhiger und locke schüchterne aus der Reserve, erklärt die Trainerin. Wenn die Kleinen dann selbst kleine Kunststücke mit den Hunden vorführen dürften, sorgten Erfolgserlebnisse für Stolz. Auch bei spastisch Gelähmten, Autisten und Demenzkranken wird die Therapie angewandt. Auch Menschen, die besonders große Angst vor Hunden haben, kann Inge Wanken helfen. Bald will sie selbst Therapiehunde ausbilden.
Mehr Informationen zur Arbeit von Inge Wanken und ihrem Hundeteam gibt es auf www.tierisch-stark-inge-wanken.de

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