Keine Irscher Straßen für das horizontale Gewerbe

Trier-Irsch · Die geplante Bebauung der Dorfwiese ist nicht das einzige Thema bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Trier-Irsch gewesen. Endgültiges beschlossen hat der Rat jedoch nicht.

Trier-Irsch. Das Topthema in dem Trierer Höhenstadtteil ist das Vorhaben der eigenen Kirchengemeinde (Heilige Edith Stein), die sogenannte Dorfwiese in unmittelbarer Nähe zur historischen Burg zu bebauen. Ob jedoch überhaupt gebaut wird und wenn ja wie, stellte Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch (CDU) in der Ortsbeiratssitzung im Proberaum des Musikvereins im Grundschulgebäude unmissverständlich klar. Zehn Zuhörer verfolgten die lebhafte Debatte. Bei der Bürgerinformation (der TV berichtete) habe er mit Absicht nicht das Wort ergriffen, weil dies eine städtische Veranstaltung gewesen sei. Die Bürger rechtzeitig einzubeziehen, sei erklärtes Ziel des Ortsbeirates schon seit der Beschlussfassung vom 10. Juni gewesen.
Obwohl der Rat an diesem Abend nichts zu beschließen hatte, wurde eine Tendenz, nämlich die zum Finger davon lassen, mehr als deutlich. Herbert Gehlen (CDU): Eine dichte Bebauung "steht dem Dorf nicht". Jörg Bolsch (CDU) könnte dann zustimmen, wenn nur entlang der Wenzelbachstraße gebaut würde: Die Wiese ganz zu bebauen, wäre "purer Wahnsinn".
Christina Schneider rief zu einem offenen und fairen Verfahren auf und warnte, dass "sich die Fronten bereits im erst begonnenen Entscheidungsprozess verhärten". Diesen Hinweis griff der Ortsteilchef auf, indem Pastor Stefan Dumont die Chance erhalten müsse, seinerseits mit den Bürgern zu sprechen, "wenn er denn will". Klupsch ermunterte alle Irscher, sich gegenüber dem städtischen Planungsamt zu äußern. Noch bis 2. Oktober bestünde die Möglichkeit dazu.
Sieben Räte sind zu wenig


Wie in anderen Stadtteilen machte auch in Trier-Irsch die Reduzierung der Mitglieder bei den Ortsbeiräten die Runde. Als klares Signal von Triers Höhe gab es eine einstimmige Ablehnung zu solchen Plänen. Ortschef Klupsch bescheinigte der Arbeitsgemeinschaft Rat und Verwaltung "sehr ungeschickt" vorgegangen zu sein, wenn bei dem Auftrag das Ehrenamt zu stärken eine Minderung der Ratssitze herauskomme. Zuvor hatte Bettina C. Dreher (SPD) klargemacht, dass für sie nur die Zahl 9 für Irsch hätte infrage kommen können. Sieben Räte seien zu wenig. Laut Horst Regnier (FWG) hätten die kleinen Fraktionen das Nachsehen.
Zweiter Punkt der Tagesordnung, der überall die Runde macht: Einstimmig sprach sich der Rat gegen eine "Sperrgebietsverordnung" aus, um die Straßenprostitution in Trier zu regeln. Sollte das Regelwerk dennoch beschlossen werden, werden keine Irscher Straßen oder Plätze für das horizontale Gewerbe zugelassen. Bedenken, die öffentliche Telefonanlage in der Irscher Straße von der Telekom abbauen zu lassen, gab es keine - insbesondere weil seit dem letzten hier geführten Telefonat wohl einige Jahrzehnte vergangen sein dürften. LH

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