"Keine Kapazitäten mehr"

KÜRENZ. Nichts wird sich an dem erbärmlichen Zustand der Bahnunterführung in der Schönbornstraße ändern. Dem Antrag des Ortsbeirates auf Verschönerung des "Eingangstores zur Landesgartenschau" erteilte die Stadt eine Absage.

Augen zu und durch, das wäre Fußgängern und Autofahrern zu empfehlen, die die Unterführung in der Schönbornstraße nutzen, um nach Kürenz und zur Landesgartenschau zu gelangen. Dann müssten sie sich nicht die verschmutzten Wandflächen sehen, die nicht nur den Kürenzern ein Dorn im Auge sind. Graffiti, Schmierereien, abblätternde Farbe und Rostflecken verunzieren die Unterführung, durch die schätzungsweise ein Großteil der Besucher der Landesgartenschau in Richtung Petrisberg fahren werden. Deshalb war sich der Ortsbeirat rasch einig, dass vor der Schau Abhilfe geschaffen werden muss (der TV berichtete). Das "Eingangstor zur Landesgartenschau" sollte sich in ansehnlicherem Zustand präsentieren. Einstimmig beschloss der Ortsbeirat daher, einen Antrag an die Stadt zu stellen. Nicht, dass die Kürenzer erst jetzt in der Angelegenheit tätig würden. "Wir sind da schon mittlerweile 15 Jahre dran", sagt Ortsvorsteher Manfred Maximini auf TV -Anfrage. Immer wieder hätten Stadt und Bahn sich gegenseitig die Verantwortung zugeschoben, passiert sei wenig. Schmierereien wurden übertüncht und die Beleuchtung erneuert. Mit den neuen Leuchten könne man aber nun das alte Elend noch besser sehen. Der Ortsvorsteher wandte sich am 26. Februar in einem Schreiben an die Stadt mit der Bitte um Verschönerungsmaßnahmen für die Unterführung."Streichen ist nur Flickschusterei"

Ende März erhielt Maximini schriftlich Antwort vom Oberbürgermeister. Demnach hatte sich Helmut Schröer bei den zuständigen Fachämtern darüber informiert, inwieweit die Unterführung attraktiver gestaltet werden könne. Schröer verwies in seinem Schreiben auf die Arbeiten des Stadtreinigungsamtes und des Tiefbauamtes an der Brücke im Jahre 1999 hin. Damals seien die Wände weiß gestrichen und die Stahlstützen entrostet und grundiert worden. Außerdem seien die Leitmerkmale, die die Höhen- und Seitenbegrenzung der Fahrbahn markieren, erneuert worden. Damit sei etwas für die bauliche Unterhaltung und für das optische Erscheinungsbild der Brücke getan worden, befand der OB. Das Stadtreinigungsamt habe jetzt darauf hingewiesen, dass die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, durch die solche Arbeiten wie Reinigen und Streichen erledigt würden, ausgelaufen sei. Eine neue Maßnahme sei zwar geplant, aber noch nicht bewilligt. "Für Arbeiten an der Unterführung sehen wir deshalb bis zur Landesgartenschau somit aus Kapazitätsgründen kurzfristig keine Möglichkeiten, ihrem Wunsch zu entsprechen", schreibt der Oberbürgermeister. Er habe die zuständigen Fachämter gebeten, sich der Angelegenheit anzunehmen und, wenn es möglich sei, die Maßnahme noch in diesem Jahr zu realisieren. "Wir nehmen das mit Bedauern zur Kenntnis. Auf die paar Mark wäre es sicher nicht angekommen", glaubt Maximini, der aber am Ball bleiben will. Er ist zudem nicht an einer kurzfristigen Lösung wie Überstreichen der Schmierereien interessiert, weil das nur "Flickschusterei" sei. Auch mit der Erschließung Nord werde der Verkehr durch die Unterführung weiter zunehmen. Daher müsse eine Dauerlösung her, etwa abwaschbare Fliesen. "Das kostet dann zwar im Moment viel Geld, das rechnet sich aber auf die Dauer", glaubt Maximini.

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