Keine Kauflust bei 30 Grad

TRIER. Petrus meint es nicht so gut mit den Trierer Einzelhändlern: Den verkaufsoffenen Sonntag am 7. Mai bedachte er mit dem ersten schönen Frühlingswetter – und die Kunden blieben fern. Und bei der Neuauflage gestern wurden die Besucher bei rund 30 Grad im Schatten angeröstet.

Gegen 14 Uhr zeigten die Parkhaus-Belegungszahlen den Trend. Auch eine Stunde nach Öffnung der Geschäfte tat sich wenig in der Fußgängerzone. Das Thermometer kletterte, und die Besucherströme blieben aus. Dagegen halfen auch die kräftig aufgedrehten Klimaanlagen der Geschäfte nichts. Der Publikumsverkehr in den Straßen glich dem eines ruhigen Werktags. Auch auffallend wenige "Einkaufstüten-Träger" bevölkerten die Fußgängerzone - mehr "Sehleute" denn Kunden waren unterwegs. Für richtiges Leben auf dem Hauptmarkt sorgte allerdings das riesige Bambini-Bolzfeld. Wenigsten die kleinen Nachwuchssportler ließen sich beim Kampf um die Ränge nicht von den Temperaturen abschrecken. Eine Stunde vor Ladenschluss zog die Vorsitzende der Trierer City-Initiative, Karin Kaltenkirchen, eine magere Bilanz: "Dieser Sonntag war nur ein ,durchwachsener Werktag'. Es herrschte einfach kein Kaufwetter. So schätzen es auch meine Kollegen aus anderen Geschäften und den Kaufhäusern ein." An solch' heißen Tagen spiele sich der Haupt-Geschäftsbetrieb am Vormittag ab. Da habe man schlechte Karten, wenn man erst um 13 Uhr öffnen könne. Angeblich schlechte Karten hatten auch die Beschicker des Handwerkermarktes, der erstmals auf dem Domfreihof stattfand. Die Stimmung dort war schon früh im Keller, die typischen Marktkunden blieben fern, und der Ärger über die HWK-Standortentscheidung stieg. Holzspielzeughersteller Klaus Müller sprach für viele seiner Kollegen: "Ich komme seit 25 Jahren nach Trier. Das war an der Porta ein Spitzenmarkt." Doch dieses Ambiente fehle nun. Ebenso die Bühne als Mittelpunkt. Das sei auch die Meinung der die Stammkunden. Barbara Tückmantel aus Düsseldorf: "Ich kam immer gerne nach Trier. Nun habe ich nicht einmal die Standkosten raus. Wenn es bei diesem Standort bleibt, ist der Handwerkermarkt am Ende."

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