Keine Minilösung für den Minipark

Trier-Süd · Beharrlichkeit zahlt sich aus: Der Ortsbeirat Trier-Süd hat mehr als eineinhalb Jahre dafür gekämpft, dass der Grünstreifen in der Hohenzollernstraße umgestaltet wird. Die Planungen sind abgeschlossen, Arbeiten ausgeschrieben, und so sollte am Dienstag mit den ersten Maßnahmen begonnen werden.

 Mehr Struktur, keine wilden Parkplätze, dafür Fahrradbügel und ein Weg: Die Stadt folgt einem Antrag des Ortsbeirats, der die Grünfläche zwischen Barbara ufer und Finanzamt attraktiver machen wollte. TV-Foto: Cordula Fischer

Mehr Struktur, keine wilden Parkplätze, dafür Fahrradbügel und ein Weg: Die Stadt folgt einem Antrag des Ortsbeirats, der die Grünfläche zwischen Barbara ufer und Finanzamt attraktiver machen wollte. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Süd. Alte Bäume spenden im Sommer Schatten. Vögel zwitschern. Kinder spielen auf dem Rasen. Einige Menschen schlendern über den Rasen. Eigentlich ist es - abgesehen von den links und rechts vorbeifahrenden Autos - ein schöner kleiner Park im Stadtteil. Doch ist der Grünstreifen in der Hohenzollernstraße in den vergangenen Jahren zu oft zum illegalen Parkplatz und Hundeklo geworden.
Anwohner haben sich darüber beschwert, und der Ortsbeirat Trier-Süd hat reagiert. Wollte Planungen anschieben, wollte schnelle Lösungen. Gedauert hat der ganze Prozess nun mehr als eineinhalb Jahre.
16 Fahrradbügel an zwei Stellen


Denn vonseiten der Stadt sollte es keine Minilösung für den Minipark geben, sondern es wurde ein umfassendes Konzept erstellt, die Arbeiten öffentlich ausgeschrieben. Denn Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani - so lautete die Mitteilung der Ortsvorsteherin Jutta Föhr in einer der Ortsbeiratssitzungen - hielt nichts von den Bestrebungen des Ortsbeirats, den Grünstreifen lediglich mit Baumstämmen oder Findlingen zur Straße hin abzugrenzen, um Wildparkern einen Riegel vorzuschieben.
Die gute Nachricht: Noch in diesem Jahr will die Stadt mit der Umgestaltung beginnen. Start dafür sollte laut städtischem Presseamt gestern, 15. November, sein. Außer einem Schild, das auf die Baustelle hinweist, und teilweisen Absperrungen ist davon aber noch nicht viel zu sehen.
Die geplanten Veränderungen: In der Mitte des Grünstreifens wird es künftig einen Fußweg sowie Querverbindungen in Höhe von Gall- und Wyttenbachstraße geben - an den Stellen, an denen sich Menschen bisher über Trampelpfade ihren Weg suchten. Der Mittelweg biete Bewohnern die Möglichkeit, dort Boule zu spielen, blickt Ortsvorsteherin Föhr in die Zukunft. Die Telefonzelle ist bereits abgebaut worden, wird aber wieder - allerdings an einer anderen Position - aufgestellt. "Die Glas- als auch Kleidercontainer werden ersatzlos aus der Anlage entfernt", erklärt Ralf Frühauf, Pressesprecher der Stadt. Stattdessen erhalten Radler Raum für ihre Fahrzeuge. Vor allem Pendler dürften sich darüber freuen: "Sowohl im Bereich der Trafostation (Höhe Kreuzung Hohenzollern-/Hubert-Neuerburg-/Krausstraße) als auch im Bereich der Umfahrt vor dem Moselufer werden insgesamt 16 Fahrradbügel gesetzt." Wer sich im Grünen entspannen und ausruhen will, erhält laut Stadt auf vier Ruhebänken Gelegenheit dazu. Es soll "rundum ein niedriges Gitter installiert" werden, damit keine Autofahrer mehr auf der Grünfläche parken.
"Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf etwa 77 000 Euro", teilt Frühauf mit. Der Ortsbeirat hat für dieses Projekt aus seinem Budget 78 000 Euro eingesetzt - die Finanzierung ist also auf jeden Fall gesichert. 6000 Euro würden aus Haushaltsmitteln des Grünflächenamtes vorfinanziert. Die Stadtwerke, sagt Stadtteilchefin Föhr, würden sich um eine Renovierung des Trafohäuschens kümmern, das als Industriedenkmal gelte.
Der Grünstreifen in der Hohenzollernstraße ist nicht nur überirdisch ein markanter Ort im Stadtteil. Er markiert auch die Stelle, an der der Altbach unterirdisch gen Mosel plätschert. Er verschwindet - von Olewig kommend - in Höhe der Halle am Bach (Heiligkreuz) in einem Kanal, der unter Leoplatz und Saarstraße hindurchführt. Die Röhre öffnet sich zum Fluss in Höhe der Einmündung der Hohenzollernstraße ins St.-Barbara-Ufer.

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