Schule Die Schule bleibt in der Poar

Schöndorf · Das Land ist zurückgerudert. Die Grundschule in Schöndorf wird nun doch nicht geschlossen.

 Eine Delegation aus Schöndorf hat an einer gemeinsamen Protestveranstaltung betroffener Schulen   in Lieg/Hunsrück teilgenommen.

Eine Delegation aus Schöndorf hat an einer gemeinsamen Protestveranstaltung betroffener Schulen in Lieg/Hunsrück teilgenommen.

Foto: Melanie Winkel

Erst waren es 41, dann 14, und nun sind es nur noch drei – und Schöndorf ist nicht dabei. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat am Mittwoch mitgeteilt, dass die Enterbach-Grundschule nun doch nicht geschlossen werden soll. Die Begründung: Für die Kinder aus dem auch als Poar (Bonerath, Hinzenburg, Holzerath, Ollmuth und Schöndorf) bezeichneten Einzugsgebiet fehlt es in der Gusterather Grundschule an ausreichend Platz.

Heike Raul ist Schulelternsprecherin. Sie sagt: „Ich war im ersten Moment nur baff.“ Zumindest innerlich werde sie nach dieser Nachricht eine Flasche Sekt aufmachen. Ihr erster Gedanke sei gewesen, dass es sich zu kämpfen lohne. Unter anderem waren Unterschriften gesammelt worden.

Raul hofft, dass nun wieder Ruhe einkehrt und glaubt, dass damit die Schülerzahlen wieder steigen. Denn viele Eltern seien verunsichert gewesen, nachdem der damalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernhard Busch über ein Aus des Schulstandorts gesprochen habe. Die Konsequenz: Kinder wurden in Pluwig/Gusterath angemeldet.

Raul geht nicht davon aus, dass es für das kommende Schuljahr schon für eine eigenständige erste Klasse reicht. Sie kann sich jedoch vorstellen, dass im darauf folgenden Jahr zwei getrennte Klassen unterrichtet werden. Derzeit gibt es eine Lerngruppe mit 19 Schülern aus den Klassen 1, 2 und 4. Drittklässler gibt es aktuell keine.

Zwar freut sich die Elternsprecherin, dass die Schließung vom Tisch ist. Sie blickt jedoch auch nach vorne. Denn es gibt Grundschulen, die zwar nicht geschlossen werden sollen, bei denen es jedoch Auflagen gibt.

In einer ersten Reaktion begrüßt auch Stephanie Nickels, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ruwer, „die Entscheidung der ADD außerordentlich“. Sie hält die Abkehr von den Schließungsplänen für sachlich angemessen. In verschiedenen Gesprächen, unter anderem mit dem Präsidenten der ADD, habe sie immer wieder auf die zu erwartende Schülerzahl hingewiesen. „Nach unseren Berechnungen als Schulträger ist die zur Verfügung stehende Platzkapazität in der Grundschule Gusterath nicht ausreichend, um mittelfristig alle Kinder aus den Schulbezirken Schöndorf und Pluwig/Gusterath aufzunehmen.“

Außerdem entspreche diese Entscheidung dem Willen der Eltern aus dem Schulbezirk Schöndorf am ehesten. „Diese favorisieren die freiwillige Schulbetreuung wie am Standort Schöndorf angeboten gegenüber dem Angebot der verpflichtenden Ganztagsschule in Gusterath.“

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