Verkehr Tipps für Fahrradfahrer – Was die Polizei rät, um Unfälle zu vermeiden

Trier · Die Zahl der Fahrradunfälle ist deutlich gestiegen. Die Trierer Polizei hat Vorschläge, was passieren müsste, um das Unfallrisiko zu senken und dazu zehn Tipps für Radler.

 Als Radlerin muss man im Trierer Stadtverkehr höllisch aufpassen. Besonders in der Ostallee, wo Radwege fehlen, ist Vorsicht angebracht.

Als Radlerin muss man im Trierer Stadtverkehr höllisch aufpassen. Besonders in der Ostallee, wo Radwege fehlen, ist Vorsicht angebracht.

Foto: Rainer Neubert

Auf dem Moselradweg ist die Welt noch in Ordnung. Von Kormoranen beobachtet kreuzen Segelboote auf der glitzernden Mosel; Schloss Monaise, die Trierer Schleuse, Naturschutzgebiete und rote Felsen fliegen bei 25, 26, 27 Stundenkilometern vorbei, während das E-Bike mühelos dahingleitet und den Gedanken freien Lauf lässt. Doch kaum kommt man in die Stadt, ist alles anders. Der Radweg, der eben noch da war, ist plötzlich weg. Im dichten Verkehr, umnebelt von Abgasen, geht es mitten auf der Straße weiter. Jedes überholende Auto, jeder abbiegende LKW, jede Kreuzung, jedes Schlagloch bergen Risiken.

Wie Unfallexperte Siegfried Brockmann der dpa kürzlich erläuterte, geschehen die meisten Unfälle dort, wo es keine Ampel gibt, etwa an Ein- und Ausfahrten von Tankstellen, Supermärkten und anderen Grundstücken.

Gegenmittel wären bessere Sichtbeziehungen, also ein direkter Blick auf den Radweg ohne parkende Autos und Hecken. Stoppschilder, Warnschilder und Haltelinien würden die Sicherheit zusätzlich erhöhen. An Kreuzungen wirbt Brockmann für getrennte Ampelschaltungen, doch die Kommunen nutzten die Möglichkeit noch zu wenig: „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagt Brockmann.

Polizeipräsidium Trier: So könnte man Zahl der Fahrradunfälle reduzieren

Aus Sicht der Polizei gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden könnten, um die Zahl der Fahrradunfälle zu reduzieren.

Da wäre erstens die Verbesserung der Infrastruktur: So würde es das Unfallrisiko laut Trierer Polizeipräsidium senken, wenn man speziell für Radfahrer sichere Wege, Spuren und Kreuzungen entwickeln und instand halten würde.

Zweitens ist die die Polizei überzeugt, dass Sensibilisierungskampagnen helfen, um über die Gefahren aufzuklären und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Als Beispiel nennt das Präsidium die gemeinsame Verkehrskampagne mit der City-Initiative Trier: „Rücksicht holen – Pass bissi uff!“, bei der in Trier Flyer mit Sicherheitstipps verteilt und Hinweisschilder für Radler aufgestellt wurden.

Drittens setzen die Gesetzeshüter auf verstärkte Kontrollen: „Durch die konsequente Durchsetzung von Vorschriften wie das Tragen von Helmen, das Einhalten von Verkehrszeichen und das Fahren in die richtige Richtung könnte das Risiko von Unfällen reduziert werden“, teilt das Präsidium mit.

Polizei Trier gibt zehn Tipps für die Sicherheit von Radfahrern

Folgende zehn Tipps gibt die Polizei Radlern, um sicher durch den Verkehrsalltag zu kommen:

1. Trage immer einen gut passenden Helm: Ein Helm kann schwere Kopfverletzungen verhindern oder zumindest abmildern.

2. Sei sichtbar: Stelle sicher, dass andere Verkehrsteilnehmer dich rechtzeitig erkennen können. Trage helle Kleidung und installiere an deinem Fahrrad Lichter und Reflektoren. Besonders wichtig ist eine funktionierende Beleuchtung bei Dunkelheit oder schlechter Sicht.

3. Beachte die Verkehrsregeln: Fahre immer auf der richtigen Straßenseite und halte dich an Verkehrszeichen und -regeln.

4. Fahre defensiv: Sei besonders vorsichtig in Bereichen mit hohem Verkehrsaufkommen, wie Kreuzungen oder Fußgängerzonen. Halte angemessenen Abstand zu anderen Fahrzeugen und sei bereit, schnell zu reagieren, falls etwas Unerwartetes passiert.

5. Signalisiere deine Absichten: Benutze Handzeichen, um anderen Verkehrsteilnehmern mitzuteilen, wann du abbiegen oder bremsen möchtest. So können sie deine Absichten besser erkennen und entsprechend reagieren.

6. Halte dein Fahrrad in gutem Zustand: Überprüfe regelmäßig den Reifendruck, die Bremsen und die Beleuchtung deines Fahrrads. Ein gut gewartetes Fahrrad trägt dazu bei, Unfälle zu vermeiden.

7. Fahre nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss: Diese beeinträchtigen deine Reaktionsfähigkeit und können zu gefährlichen Situationen führen.

8. Achte auf abgelenkte Autofahrer: Sei besonders vorsichtig in der Nähe von Fahrzeugen, deren Fahrer abgelenkt sind, beispielsweise durch Handys.

9. Nutze Radwege und -spuren: Fahre, wenn möglich, auf dafür vorgesehenen Radwegen oder -spuren. Diese bieten dir eine zusätzliche Sicherheit durch getrennte Verkehrswege.

10. Bildung und Aufklärung: Informiere dich über die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer. Nehme an Fahrradtrainings oder Verkehrssicherheitskursen teil, um dein Wissen und deine Fähigkeiten zu erweitern.