Keine Zeit, nervös zu werden - TV-Interview mit dem designierten Trierer Karnevalsprinzen Marc Umbach

Trier · Marc Umbach ist 47 Jahre alt, Geschäftsführer eines Küchenstudios in Trier und ab Samstagabend als Prinz Marc II. von Reddy Oberhaupt der Trierer Narren. Bei der Gala der Arbeitsgemeinschaft Trierer Narren (ATK) wird er am Abend inthronisiert. Der TV hat mit ihm über den ersten Auftritt gesprochen.

 Noch nicht im Ornat, sondern im Kostüm: Triers Karnevalsprinz Marc II. hat am 11.11. auf dem Kornmarkt gefeiert. Heute wird er inthronisiert und trägt sein Ornat zum ersten Mal. Tv-Foto: Archiv/Mechthild Schneiders

Noch nicht im Ornat, sondern im Kostüm: Triers Karnevalsprinz Marc II. hat am 11.11. auf dem Kornmarkt gefeiert. Heute wird er inthronisiert und trägt sein Ornat zum ersten Mal. Tv-Foto: Archiv/Mechthild Schneiders

Trier. Prinz Marc II. ist schwer ans Telefon zu bekommen, im Küchenhaus ist im Januar jede Menge Betrieb, berichtet er. Dennoch hat er sich am Freitag Zeit für ein Gespräch mit TV-Redakteur Michael Schmitz genommen.

Noch ein Tag bis zur Inthronisation: Sind Sie schwer nervös?
Prinz Marc II.: Ich habe gar keine Zeit, nervös zu sein. Ich hab im Küchenstudio im Moment so viel Arbeit, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Zur ATK-Gala am Samstag müssen Sie ja in das Prinzenornat schlüpfen. Sitzt und passt das denn alles?
Prinz Marc II.: Das Ornat passt. Ich darf weder zu- noch abnehmen. Alles im grünen Bereich im Moment, und ich gehe mal davon aus, dass bis morgen an meiner Figur nicht mehr viel passieren wird.

Freitagabend ist ja Ordensfest in Ehrang. Sind Sie da auch schon im Ornat unterwegs?
Prinz Marc II.: Nein, nein - nur im Anzug. Ornat erst am Samstag. Das darf ich noch nicht anziehen, nur zur Probe.

Sie müssen ja auch eine Rede halten bei der ATK. Ist die denn auch vorbereitet, alles fertig?
Prinz Marc II.: Ich war Donnerstagabend auf der Generalprobe. Als Rede ist gar nichts vorbereitet. Ich hoffe, es wird harmlos. Ich muss es so ad hoc machen, reden, was mir in dem Moment einfällt. Wenn ich mir nämlich was zurechtlege, werde ich sowieso auf der Bühne den Faden verlieren. Das hat man mir auch vorher so gesagt. Ich hoffe, dass es nicht zum Verlust der Muttersprache führt.

Dann setzen Sie also auf Ihre Spontanität?
Prinz Marc II.: Muss ich, ja.

Sie kokettieren ja so ein bisschen damit, dass Sie ein Seiteneinsteiger sind, also eigentlich gar kein Fastnachter. Dann haben Sie die ATK-Gala und die ganzen Fastnachtsveranstaltungen in Trier also noch gar nicht erlebt, oder?
Prinz Marc II.: Ich war einmal beim Zug, vergangenes Jahr, und einmal auch auf einer Sitzung bei den Wiewelern - das hat mir super gefallen. Da haben wir dann auch noch draußen mit dem Prinzen gestanden, und ich habe mir gedacht, das da könntest du auch. Ich wusste aber gar nicht, was da für ein Paket an Arbeit dahintersteckt.

Jetzt sind es 67 Termine, die auf der Internetseite aufgelistet sind. Das ist ja vermutlich noch längst nicht alles.
Prinz Marc II.: Es sind knapp 300.

Machen Sie denn jetzt Urlaub? Wo es im Küchenstudio gerade so viel zu tun gibt?
Prinz Marc II.: Im Januar beschränken sich die meisten Termine auf das Wochenende und abends, das ist noch zu händeln. Im Februar sieht es schon ein bisschen anders aus. Da sind wir schon ab mittags unterwegs. Da werde ich mir komplett freinehmen und auch noch in der ersten März-Woche. Das geht dann.

Sie sind ja gebürtiger Gerolsteiner. Statten Sie Ihrer Heimat als Prinz auch einen Besuch ab?
Prinz Marc II.: Ich habe bis jetzt noch keine Einladung bekommen. Wenn irgendwo oben eine Kappensitzung ist, dann fahre ich aber gerne hin und lasse mich sehen. Aber bis jetzt ist noch keine Anfrage gekommen. Ich bin ja in Gerolstein geboren und aufgewachsen in Daun.

Auf Ihrer Internetseite sieht man ja Kinderfotos von Ihnen. Die machen den Eindruck, Sie wären ein braver Junge gewesen. Sind Sie das denn immer noch?
Prinz Marc II.: (lacht) Der Eindruck täuscht. Wir waren Lausbuben, wie jeder andere Bub auch. Und heute sind wir vernünftiger als früher.

Im Internet ist auch die Rede davon, dass Sie Musik machen.
Prinz Marc II.: Dazu muss ich sagen, dass es nichts Unmusikalischeres gibt als unsere Familie. Blockflöte spielen war das Einzige, das ich früher gemacht habe. Und das hab ich auch nicht richtig beherrscht. Also ich spiele ein Instrument zusammen mit meinem Freund und Adjutanten Florian Lohmayr, das ist die Teufelsgeige. Da kann man nicht viel verkehrt machen.

Und als Prinz treten Sie damit auch auf?
Prinz Marc II.: (lacht) Das darf ich Ihnen nicht verraten. mic

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