Keine zusätzliche Stelle für die Jugendarbeit

MARIAHOF. Hoch her ging es auf der Sitzung des Ortsbeirates Mariahof: Die Fraktionen lieferten sich hitzige Wortgefechte wegen des Bürgergutachtens. Nach den Sommerferien will der Ortsbeirat Maßnahmen zur Umsetzung vorstellen.

Während der Sitzung des Ortsbeirates Mariahof wurde die Tagesordnung von sieben auf drei Punkte gekürzt. Ein SPD-Antrag hatte die Gemüter erhitzt: Der Ortsbeirat sollte sich dafür einsetzen, die pädagogische Betreuung des hiesigen Kinder- und Jugendvereins durch mindestens eine Halbtagskraft zu verstärken. Ein einzelner Sozialbetreuer leiste dort Betreuungsarbeit, erklärte SPD-Sprecherin Begoña Hermann. Angesichts der Zielgruppe - Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien - sei dies keine Dauerlösung. Auch das Anfang Januar vorgestellte Bürgergutachten fordert Personalverstärkung bei der Jugendarbeit. Die CDU-Fraktion war dem Antrag durchaus aufgeschlossen. CDU-Sprecher Jürgen Plunien ist Vorsitzender besagten Vereins. Aber: Die Forderung nach mehr Personal sei angesichts der städtischen Haushaltslage "Wunschdenken", so Fraktions- und Vereinskollegin Jutta Albrecht. "Wir sind froh, dass uns überhaupt eine Position bewilligt wurde", erklärte Ortsvorsteherin Maria Marx. Kommentar aus den CDU-Reihen: "Nachher heißt es von anderer Ortsteilen, dass wir den Hals nicht voll kriegen." Der Antrag verschwand erst nach lang anhaltender Diskussion von der Tagesordnung, die Jugendarbeit wird in den von CDU, SPD und UBM eingerichteten Arbeitskreisen behandelt werden. Über weitere Punkte des Gutachtens, etwa Soziales, Verkehr und Nahversorgung, sollen ebenfalls diskutiert werden. Die Ergebnisse werden nach den Sommerferien vorgestellt. Auch mit ihrem zweiten Antrag konnte die SPD nicht punkten: Der Ortsbeirat sollte formell erklären, er ergreife Maßnahmen, die für die Umsetzung der Entwicklungsziele (bis 2009) des Gutachtens erforderlich seien. Die CDU nannte den Antrag jedoch einen Versuch, "politisches Kapital" aus dem Bürgergutachten zu schlagen. Hermann zeigte sich über die Reaktion sehr verwundert. Trotz dieser heftigen Diskussionen verlief die Sitzung des Ortsbeirats ruhig. Marx informierte etwa über künftigen Platzbedarf der Grundschule, Regelung des bisherigen Parkens von LKW auf dem Festplatz und die Ausbesserung beschädigter Randstreifen der Straße Am Mariahof.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort