Kernscheid auf dem Trockenen

KERNSCHEID. (chj) Da die letzte Gaststätte vor wenigen Wochen schloss, fehlt den Bürgern ein gemeinsamer Treffpunkt. Vom Stadtteilbudget soll ein neuer entstehen.

Kernscheid sitzt auf dem Trockenen. Vor wenigen Wochen hat das Gasthaus "Willems", die einzige Kneipe im Ort, die Zapfhähne zugedreht. Deshalb, und weil der Ortsvorsteher Horst Freischmidt befürchtet, die Diskussion über den Doppelhaushalt 2004/2005 könnte "etwas trocken" werden, hat jedes Ortsbeiratsmitglied mehrere Erfrischungsgetränke vor sich stehen. Damit alle Bürger und nicht nur die politischen Vertreter von einem gastronomischen Angebot profitieren, soll die Lücke, die die Schließung der Gaststätte hinterlassen hat, so schnell wie möglich geschlossen werden. "Uns fehlt etwas", so Freischmidt. Als vage Alternativen sieht er die Umnutzung des Mehrzweckraumes in der Sporthalle oder die Errichtung einer geschlossenen Grillhütte am Bolzplatz. Idealerweise sollte dann die SSG Kernscheid, die mehr als nur ein Sportverein für den Ort sei, den Betrieb leiten. Die Schaffung einer solchen "Bürgerbegegnungsstätte", wie Freischmidt sie nennt, ist ein Projekt, das mit dem Stadtteilbudget von 19 400 Euro umgesetzt werden soll. Ein weiteres Vorhaben ist die Versetzung der Bushaltestelle an der Kirche. Wenn dort der Bus hält, und das tut er in der Regel für mehrere Minuten, kommt kein Fahrzeug daran vorbei, ohne über das gegenüberliegende Privatgrundstück zu fahren. Weitere Verkehrsmaßnahmen im Bereich Franzenheimer Straße/Zum Höchst und Bohnenberg sollen mit dem Restbetrag aus 2002 finanziert werden. Wie zu den bisherigen Punkten plädierte der Ortsbeirat einstimmig dafür, mit weiteren Rücklagen ein Klettergerüst für den Kindergarten und Bühnenelemente für die SSG anzuschaffen. Der Verein soll außerdem Gelder für den Ausbau eines Clubraums oberhalb des Kindergartens erhalten. Weil der Trierische Volksfreund in seiner Serie über Spielplätze die fehlende Beschattung der Kernscheider Anlage bemängelte, will der Ortsbeirat jetzt für Abhilfe sorgen und Bäume pflanzen. Außerdem soll der Brunnen am Mühlenberg wieder in Betrieb genommen werden. Wenn schon kein Bier mehr fließt. . .

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