Kesse Reime und ernste Texte gibt's jetzt auch mit Musik

Trier · Slam-Veranstaltungen in verschiedenen Varianten haben derzeit Hochkonjunktur in Trier. Am Donnerstag feierte eine "Singer Songwriter"-Version Premiere im Mergener Hof. Gefragt waren Texte und Töne aus eigener Feder.

Trier. "Bärtige Dorfmenschen melken Kühe. Milch kommt aus der Tüte - wozu die Mühe?" - diese Phrase aus einem Liedtext würde in manchen Fällen vielleicht für Empörung sorgen. Beim Singer und Songwriter-Slam (Wettbewerb) aber gilt es, mit provokanten und geschickten Zeilen und einem Instrument bewaffnet um die Gunst des Publikums zu spielen. Die offizielle Premiere in Trier ging am Donnerstagabend im Jugendzentrum Mergener Hof (MJC) in Kooperation mit Kulturraum Trier über die Bühne.
Die lautesten Stimmen und den größten Jubel der 80 Zuschauer gab es an diesem Abend für das Siegerduo "Manu und sein Freund Kols": "Lustig rockt immer mehr als Ernst", sagt Manu nach der Ehrung. "Wir wollen die Leute unterhalten, und das schafft man mit einer Mischung ernster, aber witziger Texte." Ob bekannt oder unbekannt: Die Künstler treten jeweils für zehn Minuten auf. Danach werden sie freundlich mit einem Signal von der Bühne gebeten. Die Reihenfolge wird ausgelost. Vorgetragen werden dürfen nur Lieder aus der eigenen Feder: Playback-Einspielungen von CD oder Soundeinstellungen im Vorfeld sind nicht erlaubt.
Abgestimmt wird vom Publikum per Applaus - so besagen es die Slam-Regeln. "Applaus ist nicht nur das Brot des Künstlers, sondern auch eure heiligste Aufgabe an diesem Abend", heizt Moderator Peter Stablo die Zuhörer ein. "Diese Art der Veranstaltung kommt vom Poetry Slam. Hier kommt nur zum gereimten Wort das Instrument hinzu", sagt er. Die Zuschauer sind sich einig: Dadurch bekommen die Songs "einen deutlichen Schub", wie Besucherin Jenny Weber findet. Bewertet habe sie Text, Stimme und Verständlichkeit. An Letzterem scheiterte der Luxemburger Fränzl und die Zuschauer wählten mit "Columbus was wrong" und "Manu und sein Freund Kols" zwei deutschsprachige Finalisten. "Es ist ein genrefreies Format. Am Ende überzeugte unser Schlager-Charakter", witzelt Manu, der mit seinem Kollegen den Sieg eingefahren hat.

Nächste Ausgabe im Februar


Initiator Peter Stablo ist sehr zufrieden mit dem Verlauf des ersten Wettbewerbs und visiert für Februar bereits den nächsten Slam an: "Darüber hinaus planen wir den ersten europäischen Singer und Songwriter Slam in Trier in den jeweiligen Muttersprachen der sechs Gründerländer der Europäischen Gemeinschaft (Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien, Niederlande). Im Rahmen des nächsten Kultursommers im Mai 2013, der unter dem Motto "Eurovisionen" steht, ist das unser Beitrag. Damit wollen wir zurück zum Ursprung des Grand Prix Eurovision De La Chanson. Das ist uns auch wichtig, dass das klappt!" cig

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