Kicken für den guten Zweck

Markus Kuhnen (42) ist der ehemalige Trainer des SV Mehring II - und Fußballer aus Leidenschaft. Gemeinsam mit anderen Sportlern hat er einen Weg gefunden, mit der schönsten Nebensache der Welt viel Gutes zu tun: Nach Saisonende tritt er mit der Benefiz-Elf "Kicker gegen Krebs" aufs Feld. Mit den Erlösen wird Krebspatienten der Alltag ein wenig erleichtert.

Krebs ist eine schlimme Krankheit, die jeden treffen kann. Wahnsinn, dass bei dem heutigen medizinischen Fortschritt noch nichts Richtiges dagegen gefunden wurde.
Man geht zum Arzt, es ist alles in Ordnung - und ein halbes Jahr später hat man plötzlich Krebs, der nicht mehr heilbar ist.
Uwe Heinsdorf, der Vorsitzende unseres Vereins, hat die Kicker gegen Krebs ins Leben gerufen. Er hat früher beim SV Leiwen und beim SV Salmrohr gespielt. Sein Vater ist damals an Krebs erkrankt und auch daran gestorben. Uwe wollte etwas tun und hat sich mit der Krebsgesellschaft Rheinland Pfalz e.V. kurzgeschlossen, mit der wir nun seit zwei Jahren zusammenarbeiten. Wenn die reguläre Fußballsaison im Mai vorbei ist, halten wir Ausschau nach Turnieren, die entlang der Mosel, bis in den Hunsrück hinein, ausgerichtet werden.
Wir sind alle Regionalliga-Spieler und kicken primär für den guten Zweck. Die Spenden und Sponsorengelder, die durch die Spiele zusammenkommen, gehen direkt an die Krebsgesellschaft. Um die 27 000 Euro haben wir innerhalb der letzten zwei Jahre gesammelt. Damit wurden Beratungsgespräche für Krebspatienten und deren Angehörige finanziert. Außerdem ist das Geld in Aktionen geflossen, die den Alltag der Betroffenen schöner gestalten, damit sie nicht ständig an ihre Krankheit denken müssen.
Mein Verein



Aber natürlich sind wir auch Fußballer, und wenn man als Fußballer auf den Platz geht, will man immer gewinnen. Wir versuchen, gute Mannschaften mit namhaften Leuten aus der Region aufzustellen.
Wir möchten den Zuschauern ein spannendes Spiel bieten und nicht haushoch verlieren. Und dann ist es ja auch nicht so, dass wir zum Spiel anreisen, spielen und danach gleich wieder nach Hause fahren. Nein, wir setzen uns nach dem Spiel zusammen, essen, trinken und reden über die alten Zeiten. Das ist auch immer ein kleiner Höhepunkt.
Im vergangenen Jahr haben wir in der Halle in Wittlich gespielt, auf einem Turnier, das vom SV Wittlich organisiert wurde. 3500 Euro sind allein an diesem Tag zusammengekommen. Das hat viel Spaß gemacht. Trotzdem gibt es noch viel zu wenige solcher Aktionen, denn es gibt so viele schreckliche Krankheiten. Da könnte man eigentlich jeden Tag spenden."
Aufgezeichnet von
Darinka Murmann

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