Kicker hoffen auf zweiten Sportplatz

TRIER. Zwölf Jugendmannschaften, vier Seniorenmannschaften - kaum ein anderer Verein in Trier hat einen solchen Stamm an aktiven Fußballern wie der FSV Tarforst. Nur: Wo sollen die alle trainieren und spielen? Den Tarforstern steht nur eine Sportstätte (Hartplatz) zur Verfügung. Seit Jahren fordern die Verantwortlichen einen zweiten Platz, endlich scheinen sie am Ziel zu sein.

Ganz Fußball-Trier hofft derzeit auf eine Sportstätte. Ganz Fußball-Trier? Nein. Ganz Fußball-Tarforst hofft derzeit nämlich auf zwei neue Sportstätten, auf das neue Stadion für die Eintracht, aber auch auf den neuen Platz für den FSV. Doppel- und Dreifachbelegungen auf dem Hartplatz, deswegen miserable Trainingsbedingungen. Aus Sicht der Verantwortlichen kann es so nicht weitergehen wie im Moment. "Der Bedarf für einen neuen Platz ist dringend", erklärt der FSV-Vorsitzende Werner Gorges. Dieses Zitat stammt aus dem Februar 2005. Es könnte aber genauso gut aus dem Februar 1998 sein. Denn schon so lange fordern die Tarforster einen neuen Platz. Lange hat sich nichts getan, jetzt sind die wesentlichen Dinge entschieden und die Verantwortlichen hoffnungsfroh, im Frühjahr den Bau der neuen Anlage in Angriff nehmen zu können.600 000 Euro Kosten

Was steht fest? Erstens: die Finanzierung. "Das Geld für den Sportplatz ist im Haushalt fest eingeplant", widerspricht Triers Sportdezernent Georg Bernarding Befürchtungen, ein möglicher Stadion-Neubau hätte die Streichung des Tarforster Projekts zur Folge. Auf ungefähr 600 000 Euro schätzen die Verantwortlichen die Kosten. Zweitens: der Standort. Auf der anderen Seite der Kohlenstraße wird gebaut, viel gemeinsam mit der alten Anlage hat der neue Platz also nicht, Duschen und Umkleidekabinen und ein kleines (zweites) Vereinshäuschen müssen gebaut werden. Ist das die Ideallösung? "Sicher nicht. Aber weil die Neubaugebiete so stark anwachsen und ja auch die Schule auf diese Seite kommt, dürften in Zukunft vermehrt Jugendliche von der Seite der Kohlenstraße kommen, auf die der neue Sportplatz gebaut wird", kann Gorges dieser Lösung jedoch auch Positives abgewinnen. Drittens: der Belag. Die Tarforster dürfen sich auf einen neuen Kunstrasenplatz freuen. Aber woran hapert es dann noch? Die Antwort: an der Grundstücksfrage. Noch gehört der Platz dem Land Rheinland-Pfalz, die Verhandlungen zwischen Stadt und Land laufen. In Zeiten knapper Kassen spricht Bernarding von "vernünftigen Bedingungen", also dem Wunsch nach einer möglichst kostengünstigen Lösung. Unterstützung kommt von der Universität. Bernarding liegt ein Schreiben vor, wonach die Uni-Leitung Interesse daran bekundet, dass der Platz an dieser Stelle gebaut wird. Daher hofft er auf eine rasche Klärung dieser offenen Frage. "Wir haben als Zielsetzung, dass wir im Frühjahr bauen können", verdeutlicht Bernarding. Das wäre ganz im Sinn des Sportvereins, der sich wünscht, bereits in der kommenden Saison seine Heimspiele auf dem neuen Platz auszutragen. Und das wäre auch ganz im Sinn der Kommunalpolitiker, als deren Stellvertreter der Ortsvorsteher Marcellus Gehlen die Bedeutung des neuen Projekts hervorhebt. "Der Sportverein leistet, wie auch der Musikverein, in Tarforst einen wichtigen Beitrag in Sachen Jugendarbeit. Um das auch in Zukunft tun zu können, wünschen wir alle uns einen schnellen Neubau."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort