Kinder brauchen dringend Omas

Zum Bericht "Ein teures Leben in zwei Stadtteilen" (TV vom 5. März):

O Trier, du liebenswerte, lebenswerte, familienfreundliche Stadt. Du hast einen Oberbürgermeister, der in einem höchstpersönlichen Brief einer Oma freundlich erklärt, warum sie Geld dafür bezahlen muss, dass sie - statt im eigenen Bett daheim - bei ihrer Tochter übernachtet, um schon ab morgens früh beim Enkelkind zu sein, damit das gut behütet und versorgt in die Schule kommt. Wie viele Kinder unserer Stadt brauchten dringend für ihr gutes Gedeihen die liebevolle Umsorgung einer solchen Oma. Aber halt! Aufgepasst, ihr familienengagierten Frauen in der Lebensmitte und darüber hinaus. Wenn es ansteht, Enkelkinder oder die eigenen Eltern zu versorgen, dann gilt es zu zählen. Wie viele Nächte darfst du bei deinen Pfleglingen verbringen, ohne deinen Lebensmittelpunkt dorthin zu verlegen und zusätzlich bezahlen zu müssen? Falls du selbst nicht zählst - irgendein böswilliger Nachbar wird das schon übernehmen und der Stadt berichten. Fälle wie der von Frau Hunger gibt es in Trier nach Angaben der Stadt nicht viele - noch nicht. Lassen wir den Denunzianten unter uns nur ein bisschen Zeit, dann kann Trier noch größere Einwohnerzahlen schreiben und noch mehr Geld kassieren. Die Stadt braucht schließlich jeden Cent.

Maria Kronenberg, Trier

ZWEITWOHNSITZSTEUER

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