Kinder geben Jesus ein Gesicht

Asiatische Krippen zeigen Schulklassen, dass die Weihnachtsfeiertage nicht überall so ablaufen wie bei uns. Das Krippentöpfern ist für die Jungen und Mädchen dabei etwas ganz Besonderes.

Trier. Unter dem Motto "Jesus ein Gesicht geben" hat die Klasse 4b der Bischöflichen Grundschule St. Paulin viel über das Jesusbild anderer Länder und Kulturen gelernt. Klassenlehrerin Irmgard Thurn hat die Ausstellung im Museum am Dom passend zum Weihnachtsthema im Religionsunterricht ausgesucht.

Die Führung unter dem Thema "Advent" zeigt nicht die normalen Exponate, sondern speziell ausgewählte Stücke. "Die Führung war wirklich toll und schön für Kinder gemacht", berichtet Irmgard Thurn. Sie hat schon in den vergangenen Jahren mit Schulklassen die Ausstellung besucht.

Die zehnjährige Kathleen Sanner ist von den verschiedenen Stationen der Führung begeistert: "Zuerst haben wir die Statuen gesehen, die früher in der Liebfrauenkirche standen. Es sind Maria und der Engel Gabriel, der ihr die frohe Botschaft verkündet. Als nächstes kamen zwei Gemälde. Das eine zeigte die Anbetung der drei Könige für das Jesuskind. Das zweite zeigt seine Geburt. Unsere dritte Station war dann die Führung durch die Ausstellung."

Die Botschaft, die damit vermittelt werden sollte, ist einfach: Jesus ist für alle da. Diese Art Ausstellung gibt es schon seit Jahren. Im vergangenen Jahr waren es Krippen aus Südamerika, 2010 sind es asiatische.

Anette Köhler ist Kunsthistorikerin und Museumspädagogin. Im restlichen Jahr macht sie normale Führungen, in der Adventszeit zeigt sie die Weihnachtsausstellung und töpfert mit den Kindern Tonkrippen. Daran hat auch die Klasse 4b viel Spaß. "Wir wollen den Kindern den Sinn des Weihnachtsfestes näherbringen und zeigen, dass die Vorstellungen in den verschiedenen Ländern sehr auseinandergehen", erzählt Köhler. Da spielen auch die Tonkrippen eine Rolle: "Die Krippen sind deshalb sehr wichtig, sie sollen den Kindern die Möglichkeit geben, Jesus für sich selbst ein Gesicht zu geben."

Auch der neunjährige Julian Winter hat Spaß im Museum: "Mit den asiatischen Krippen haben wir gelernt, dass es in anderen Ländern ganz unterschiedliche Krippen gibt. In manchen Ländern sind die Figuren zum Beispiel viel reicher gekleidet als bei uns." Für Lehrerin Thurn ist vor allem der Lerneffekt von Bedeutung. "Mir war sehr wichtig, dass die Kinder auch ihr Vorwissen einbringen konnten."

Wenn die Tonkrippen getrocknet und gebrannt sind, können die Kinder ihre Werke abholen. Der Familie die selbst getöpferte Krippe zu präsentieren, macht die Weihnachtszeit für viele von ihnen noch um einiges aufregender.

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