Kinder kämpfen gegen den Müll

Seit drei Monaten unterstützen die Kinder des Schulkindergartens der Ambrosius-Grundschule den Hausmeister bei der Müllbeseitigung auf dem Schulhof.

 Weil er es lieber ordentlich mag, sammelt der sechsjährige Jamal jeden Tag den Müll auf dem Schulhof ein. Foto: privat

Weil er es lieber ordentlich mag, sammelt der sechsjährige Jamal jeden Tag den Müll auf dem Schulhof ein. Foto: privat

Trier. (red) Sobald Jamal auf seinem Schulhof ist, hält er nach herumliegendem Abfall Ausschau. "Plastik kommt in den Gelben Sack, der Rest in den großen Container", erklärt der Sechsjährige.

Seit drei Monaten unterstützt er zusammen mit anderen Kindern des Schulkindergartens der Ambrosius-Grundschule den Hausmeister bei der Müllbeseitigung auf dem Schulhof. Doch das saubere Ergebnis ist meist nicht von langer Dauer, da der Schulhof nach dem Unterricht und vor allem am Wochenende von Jugendlichen wieder verschmutzt wird. Auch die Gegend rund um die Schule in der Thyrsusstraße und in der Straße "Am Beutelweg", dort wo die Kinder täglich entlanggehen und spielen, ist ständig durch Abfall verdreckt. Schon Wochen vor dem eigentlichen Abholtermin stapelt sich der Sperrmüll. Neben Matratzen und Schaumstoffsesseln, auf denen die Kleinen herumhüpfen, liegen Bretter, aus denen Nägel mehrere Zentimeter hoch herausragen. "Der Müll ist mir gleich am ersten Tag, an dem ich an diese Schule kam, aufgefallen", erklärt Praktikantin Dominique Gorges, die ihr Anerkennungsjahr im Schulkindergarten unter Anleitung von Heilpädagogin Elisabeth Ruschel absolviert. Für ihre Projektarbeit im Rahmen der Ausbildung zur Erzieherin hat sie sich deshalb das Thema Abfall ausgesucht, um dabei - über die Kinder - auch die Anwohner miteinzubeziehen. "Für die Kinder, die hier aufwachsen, ist der Müll normal. Durch die kindliche Fantasie und Neugier kam es leider auch schon vor, dass sie sich beim Spielen durch herumliegende Glasscherben, Plastikteile oder Kleiderbügel verletzt haben", beschreibt die angehende Erzieherin ihre Erfahrungen. Ihr Projekt startete sie im Januar mit einem Elternabend, der ihr viel Mut machte. Schrittweise lernten die Vorschulkinder den Müll zu sortieren, ihr Klassenzimmer und den Schulhof sauber zu halten. Sie entwickelten Plakate, malten Bilder und fassten ihre Wünsche in einem Faltblatt zusammen. Darin appellieren sie an die Erwachsenen, ihren Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen und auf ihre Vierbeiner aufzupassen, damit diese ihr "Geschäft" nicht auf dem Schulhof, dem Kinderspielplatz oder auf den Gehwegen erledigen.

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