Kinder lernen von Jugendlichen

Die Porta Nigra kennt jedes Kind. Doch wie lebten die Römer, wie sprachen und was spielten sie? Diese Fragen haben die Schüler der Lateinklasse 8a des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG) 19 Vorschulkindern des Montessori-Kinderhauses Tarforst beantwortet.

Trier. (red) Die 19 Vorschulkinder, alle in Tunika und Toga gekleidet, mit edlem Schmuck herausgeputzt und mit Sandalen an den Füßen, boten einen ungewöhnlichen Anblick bei ihrem Besuch im FWG. Das Ziel der römisch gekleideten Vorschüler des Montessori-Kinderhauses in Tarforst: die Latein-plus-Klasse 8a. Mit ihren Erzieherinnen Aelena Ries, Ricarda Bach und Barbara Kretzschmar hatten sie sich einige Wochen lang in einem Projekt mit den Römern beschäftigt. Sie hatten die römische Kleidung, Schmuck und Sandalen angefertigt, einige Baudenkmäler besucht und sogar ein eigenes Römer-Lied verfasst, das sie nun zum Besten gaben.

Die Achtklässler hörten gespannt zu, was die kleinen Gäste aus ihrem Römer-Projekt zu erzählen hatten. Umgekehrt stellten die Gymnasiasten - auch sie hatten römische Klamotten übergestreift - gemeinsam mit ihren Lateinlehrern Nina Stahl und Josef Frisch ihr römisches Theaterprojekt vor: zwei Szenen, in denen sie die Begeisterung römischer Sportfans bei Gladiatorenkämpfen im Amphitheater und beim Wagenrennen im Circus Maximus darstellen. Bei der Aufführung der Szenen konnten die Montessori-Kinder zwar nicht alles verstehen, bekamen aber einen Eindruck davon, wie die Sprache der alten Römer geklungen hat.

In einer Fragerunde erzählten die FWG-Schüler einiges aus dem Alltagsleben der Römer. Die Kleinen wollten vor allem wissen, was die Römer gegessen und getrunken, wo sie geschlafen und wie sie gewohnt haben. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Spielrunde, in deren Verlauf die Kinder unter Anleitung der Gymnasiasten einige Spiele der Römer, wie z.B. das Delta-Spiel oder die Nüsse-Türme, kennen lernen und mit viel Spaß ausprobieren durften. Als es Abschied nehmen galt, waren sich beide Gruppen einig: "Es war ein ungewöhnlicher, aber interessanter Austausch, bei dem die Zeit leider wie im Flug verging!" Besonderen Anklang hatten bei den Gästen aus dem Kinderhaus offenbar die Anfeuerungen der römischen Fans für ihren Lieblingsgladiator Urbicus gefunden. Mit lauten "Urbicus! Urbicus!"-Rufen verließen sie das Gymnasium.

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