Kinder müssen Unfug ausbaden

Zum Bericht "Die Anmeldelisten sind geschlossen" (TV vom 1. März) über die Gemeinsame Orientierungsstufe am Friedrich-Spee-Gymnasium Ehrang:

Wir finden es schon erstaunlich, dass in dem Artikel zum Ausdruck kommt, "dass das Spee-G 8-Gymnasium nach wie vor Probleme mit der Rekrutierung von Schülern hat". Man sollte dann doch auch erwähnen, warum.

Es ist doch selbstverständlich und nachvollziehbar, dass ein neues Projekt, das Abitur nach acht Jahren, welches im Sommer 2008 mit einem hervorragenden Konzept vonseiten des Kollegiums des Friedrich-Spee-Gymnasiums in Trier-Ehrang erstmals gestartet wurde, eine gewisse Zeit braucht, um sich durchzusetzen und zu beweisen. Unser Sohn ist von Anfang an in dieser Schule, und wir haben nur sehr gute Erfahrungen gemacht.

Immer mehr Eltern haben ihre Befürchtungen abgelegt, dass die Kinder überfordert sein könnten, wenn diese bereits in der zwölften Klasse das Abi machen.

In diesen Prozess hinein hat die Politik nichts Besseres vor, als dem FSG eine Gemeinsame Orientierungsstufe aus Haupt-, Realschülern und Gymnasiasten aufzuzwingen.

Dadurch steigen natürlich die Bedenken der Eltern von Kindern mit Gymnasialempfehlung, wenn de facto aus einem Abi nach acht Jahren ein Abi nach sechs Jahren werden soll, weil in der fünften und sechsten Klasse alle Schüler zusammenbleiben. Eigenartigerweise sehen alle Beteiligten - die Eltern, die Schüler und die Lehrer - diese Änderung sehr skeptisch.

Nur diejenigen, die dies alles zu entscheiden haben, sind offensichtlich wieder einmal derart weit weg von der Realität, sonst hätten sie dem G 8 in Ehrang erst einmal eine Chance gegeben.

Hier wird ein herausragendes Gymnasium geopfert, weil unsere Entscheidungsträger der Schule jegliche Möglichkeit nehmen, sich in den Köpfen der Eltern zu etablieren.

Alles Neue braucht Zeit, um zu wachsen.

Die Entscheidungsträger haben mit Sicherheit keine Kinder im G 8.

Sonst wäre es nie zu so einem Unfug gekommen, den nicht wir, sondern nur unsere Kinder ausbaden müssen.

Ute und Andreas Lindig, Trier-Ehrang

SCHULEN

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort