Kindergärten: Kreis gut aufgestellt

Trier-Saarburg · Die Kindertagesstätten im Kreis sind für die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren gut gerüstet. Gesetzliche Anforderungen an die Zahl von Kindergartenplätzen, die Land und Bund für 2010 und 2013 festgeschrieben haben, werden schon heute fast erfüllt.

Dem Anspruch, ein familienfreundlicher Landkreis zu sein, wird der Kreis Trier-Saarburg bei den Kindertagesstätten gerecht. Das beweisen die Zahlen zum Stand des Ausbaus der Kindertagesstätten für die unter Dreijährigen, die die Verwaltung heute dem Kreisausschuss präsentieren wird. Danach erfüllt der Kreis heute schon annähernd den vom Land für August 2010 zum Gesetz erhobenen Rechtsanspruch für Zweijährige. Auf den Kreis bezogen sind nach Auskunft von Jugendamts-Mitarbeiter Hubert Ludwig zum Stichtag 660 Plätze für Zweijährige vorzuhalten, wobei das Land davon ausgeht, dass 55 Prozent der Eltern für ihre Zweijährigen einen Platz beanspruchen werden. Bereits heute stehen nach Auskunft von Ludwig 590 Plätze bereit. "Bis August 2010 werden wir die Vorgaben übererfüllen."

Optimistisch ist Ludwig auch, was die bundesweite Vorgabe angeht, bis 2013 einen Versorgungsgrad von 35 Prozent für unter Dreijährige bei Krippenplätzen zu erreichen. Mit den 730 Betreuungsplätzen - darunter sind auch 50 Kinder berücksichtigt, die von Tagesmüttern versorgt werden - erfülle der Kreis bereits heute eine Quote von 30,5 Prozent. Ludwig: "Die restlichen fünf Prozent schaffen wir in vier Jahren locker." Wie rasant die Entwicklung bei Krippenplätzen für Ein- bis Dreijährige sowie bei Plätzen für Zweijährige vorangegangen ist, zeigt der Vergleich zwischen März 2006 und 2009. Gab es Mitte März 2006 kreisweit 77 Krippenplätze und 38 Plätze für Zweijährige, so waren es mit Stand 1. Oktober 2009 236 Krippenplätze und 447 Plätze für Zweijährige. Es waren zahlreiche Umbauten, die diese Zahlen erst möglich gemacht haben - nahezu 200 Projekte in den vergangenen fünf Jahren. Ende 2009 wird der Kreis (ohne die Zuschüsse von anderer Seite) in seinen 74 Kindertagesstätten etwa 6,5 Millionen Euro in den Ausbau der Einrichtungen investiert haben. Dazu zählt die eingebaute Trennwand ebenso wie der komplette Neubau eines mehrgruppigen Kindergartens.

Meinung

Investitionen in die Zukunft

Der Geburtenrückgang im Landkreis ist minimal. Das hat mit den Zuzügen von Familien mit Kindern zu tun, aber nicht nur: Es kommen halt in der Mosel-Eifel-Region noch vergleichsweise viele Kinder auf die Welt. Diese an sich erfreuliche Tatsache, so könnte man meinen, würde den Kreis bei der Bereitstellung von zusätzlichen Kindergartenplätzen für unter Dreijährige in die Bredouille bringen. Doch weit gefehlt: Trier-Saarburg nimmt auf diesem Feld in Rheinland-Pfalz eine Spitzenstellung ein und hat selbst die Vorgaben für das Jahr 2013 schon annähernd erfüllt. Dies hat allerdings seinen Preis. Nicht zuletzt wegen des Ausbaus von Kindertagesstätten und Schulen ist der Schuldenberg stark gestiegen. Diese Kredite sind allerdings gut angelegt, denn sie sind zukunftsorientiert: Zum einen ist das Geld eine Starthilfe für die Kreisbewohner von morgen und zum anderen ein strukturpolitischer Beitrag. Viel schlimmer wäre es, zu sparen und dem Abwärtstrend der demografischen Entwicklung tatenlos zuzusehen. a.follmann@volksfreund.de

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