Hilfe Wandern und Lachen statt Gewalt

Trier · Der Kinderschutzbund schlägt Alarm: Jetzt, nachdem die Schutzauflagen wegen der Corona-Pandemie gelockert wurden, zeige sich, dass die Gewalt an Kindern und Jugendlichen zugenommen habe. Nun haben die Pädagogen ein Ferienprogramm aufgelegt.

 Jeden Mittwoch wandern die Kinder mit Beraterinnen und erkunden die Region. Dabei ist auch immer Besuchshund Baki, ein Riesenpudel, der viel Ruhe und Freude in die Runde bringt.

Jeden Mittwoch wandern die Kinder mit Beraterinnen und erkunden die Region. Dabei ist auch immer Besuchshund Baki, ein Riesenpudel, der viel Ruhe und Freude in die Runde bringt.

Foto: Kinderschutzbund Trier

Nachdem Schulen, Kitas und andere Einrichtungen für Kinder und Jugendliche seit einigen Wochen mit besonderen Auflagen wieder geöffnet haben, zieht der Kinderschutzbund Trier eine erste Bilanz. Die Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der Corona-Zeit habe deutlich zugenommen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes schlagen Alarm. Sie stellten nach dem Shutdown deutliche Veränderungen im Verhalten bei den Kindern und Jugendlichen fest, bei denen bereits eine Kindeswohlgefährdung vermutet wurde.

Die Kinder, die in dieser Zeit keine Möglichkeit hatten, ihrem Umfeld zu entfliehen oder sich jemandem anzuvertrauen, waren sich selbst überlassen. Das zeigt nun deutliche Folgen.

 Manche Kinder und Jugendliche sind noch verschlossener und in sich gekehrter. Andere sprudeln über und berichten von Erlebtem. Dies passierte dann, wenn Kinder keine sozialen Kontakte mehr hatten und sich auch niemand mit ihnen beschäftigte.

Es gibt Kinder, die aufgrund ihrer Qualen, die sie die vergangenen Wochen erleben mussten, selbstständig dafür sorgten, dass sie aus ihren eigenen Familien genommen wurden. Das Team vom Kinderschutzbund steht ihnen jedoch zur Seite.

Aber auch Eltern rufen an, die ihre eigenen Prinzipien in punkto Erziehungsmethoden nicht mehr erfüllen konnten und völlig überfordert mit der Situation waren und sich alleine gefühlt haben. Sie mussten mit ihrem schlechten Gewissen, nicht das Geforderte leisten zu können, alleine fertig werden.

Es haben sich bislang auch viele Lehrer und Lehrerinnen gemeldet, die bereits vor der Krise einen Verdacht der Kindeswohlgefährdung bei einer Schülerin oder eines Schülers hatten, sich aber nicht hundertprozentig sicher waren. Bedauerlicherweise bestätigte sich nach dem Shutdown oftmals ihre Vermutung, denn diese Kinder vertrauten sich aufgrund ihres großen Leidensdrucks während der Krise ihnen anschließend an.

Für Kinder und Jugendliche, die bereits in Einrichtungen leben, aber einen regelmäßigen Kontakt zu ihren Eltern haben, war die Situation ebenfalls unerträglich, da sie in den vielen Wochen gar keinen persönlichen Kontakt zu ihren Eltern haben durften.

Dies sind nun die täglichen Themen, mit denen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes Trier täglich beschäftigen und deren Aufgabe es ist, diesen Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen beratend zur Seite zu stehen.

All dies hat den Kinderschutzbund Trier nun deshalb veranlasst, in den Sommerferien für Kinder aus der Region, die nicht verreisen können, ein buntes Ferienprogramm für Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren kostenlos anzubieten. Dabei handelt es sich um ein offenes Angebot für alle Kinder.

Jeden Mittwoch wandern die Kinder mit unseren Beraterinnen zu tollen Zielen und erkunden die Region.

Kinder und Jugendliche wandern durch das Butzerbachtal zur Burg Ramstein, entdecken Höhlen und toben am Wasser bei Wasserspielen. Weitere Ziele sind die Burg Sommerau, eine Ponyführung in Bitburg, der Barfußpfad in Schillingen und vieles mehr. Mit dabei ist auch immer Besuchshund Baki, ein Riesenpudel, der zudem viel Ruhe und Freude in die Runde bringt.

Zur Durchführung weiterer Projekte freut sich der Kinderschutzbund Trier über Spenden, da er sie alleine durch Eigenmittel nicht finanzieren kann. Die Kontoverbindung lautet: Kinderschutzbund Trier e.V.; DE17 5855 0130 0000 1322 82; BIC: TRISDE55XXX

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