Fürsorge Kinderschutzbund Trier sucht Telefonberater

Trier · Der Kinderschutzbund Trier schlägt Alarm. Wegen des anhaltenden Lockdowns steigt die Zahl der Anrufe von hilfesuchenden Kindern- und Jugendlichen. Doch Telefonberater fehlen in der Krise.

 Beim Kinder- und Jugendtelefon, einer bundesweiten anonymen Hotline, die dem Kinderschutzbund Trier angeschlossen ist, hat die Zahl der Anrufe seit dem Lockdown stark zugenommen.

Beim Kinder- und Jugendtelefon, einer bundesweiten anonymen Hotline, die dem Kinderschutzbund Trier angeschlossen ist, hat die Zahl der Anrufe seit dem Lockdown stark zugenommen.

Foto: Nummer gegen Kummer e. V.

Durch die coronabedingten Schul- und Kitaschließungen ist der Kinderschutzbund Trier erneut in großer Sorge. „Durch die Schließungen haben unsere Beraterinnen zur Zeit zu einigen Kindern, bei denen ein Verdacht der Kindeswohlgefährdung vorliegt, keinen oder nur kaum Kontakt“, sagt Corinna Engelmann, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Trier.

Dies betreffe insbesondere jüngere Kinder. Sie haben selbst keine Möglichkeit, den Kinderschutzbund zu kontaktieren. Teilweise sei eine Kontaktaufnahme von Seiten der Berater und Beraterinnen über deren Lehrer möglich, jedoch nicht in allen Fällen.

Wie bereits beim ersten Lockdown im März vergangenen Jahres verzeichnet der Kinderschutzbund vermehrt Anrufe hilfesuchender Lehrer und Kitamitarbeiter und -mitarbeiterinnen. Sie seien durch den Kontaktabbruch zu den Kindern, bei denen der Verdacht einer Kindeswohlgefährdung vorliegt, sehr beunruhigt, teilt Engelmann mit. Denn die Familien seien durch den Lockdown wieder gestiegenen Belastungen ausgesetzt. „Dies ist insbesondere für Kinder mit Verdacht einer Kindeswohlgefährdung sehr schwierig. Sie haben keine Ausweich- oder Rückzugsmöglichkeiten und es ist anzunehmen, dass sie sich durch die Isolation auch niemandem anvertrauen können“, berichtet Engelmann.

Ebenso stellt der Kinderschutzbund fest: Vereinbarte Termine von Kindern und Jugendlichen werden nicht mehr regelmäßig wahrgenommen, dafür aber nehmen Anfragen ohne Vorankündigungen zu.

Beim Kinder- und Jugendtelefon, einer bundesweiten anonymen Hotline, die dem Kinderschutzbund Trier angeschlossen ist, haben die Anrufe seit dem Shutdown ebenfalls stark zugenommen. Dadurch fehlen ehrenamtliche Berater und Beraterinnen an den Telefonen.

„Bedauerlicherweise kann der Kinderschutzbund durch die Corona- Restriktionen keine Ausbildungen neuer Berater anbieten und durchführen. Falls jedoch jemand eine solche Ausbildung beim Kinderschutzbund bereits absolviert und Lust und Zeit hat, den Kinderschutzbund an den Kinder- und Jugend Telefonen zu unterstützen, würden sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sehr freuen“, appelliert Corinna Engelmann an Freiwillige.

Und noch noch etwas ist Engelmann wichtig: Alle Kinder und Jugendlichen, aber auch Eltern, die sich durch die aktuelle Situation überfordert fühlten und Hilfe suchten, könnten sich an den Kinderschutzbund wenden. „Alle  Sorgen und Nöte werden ernst genommen und gemeinsam mit den Beratern und Beraterinnen werden passende Lösungen gesucht“, verspricht Corinna Engelmann.

Wer als Berater oder Beraterin für den Kinderschutzbund arbeiten kann, melde sich bitte unter der Telefonnummer 0651/999 366 201.

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