Kinderträume aus Stoff und Blech

Unter dem Motto "20 Jahre - 20 Cent" hat das Spielzeugmuseum seinen Geburtstag gefeiert. Zahlreiche Besucher sind erschienen, um sich altes Blechspielzeug, Dampfmaschinen und erste Modelleisenbahnen vorführen zu lassen.

 „Von der Dampfmaschine zur Eisenbahn“: Am 20. Geburtstag des Spielzeugmuseums gibt es für Klein und Groß viel zu entdecken. Der Tag wird mit Mitmachaktionen, Kinderschminken und Malwettbewerb gefeiert. Links der ehrenamtliche Mitarbeiter Hans Ginter. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

„Von der Dampfmaschine zur Eisenbahn“: Am 20. Geburtstag des Spielzeugmuseums gibt es für Klein und Groß viel zu entdecken. Der Tag wird mit Mitmachaktionen, Kinderschminken und Malwettbewerb gefeiert. Links der ehrenamtliche Mitarbeiter Hans Ginter. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. Jede halbe Stunde setzt sich im Trierer Spielzeugmuseum die "Altstadtsanierung" klappernd in Bewegung. Klein und Groß bleiben fasziniert davor stehen, um den zahlreichen Steifftieren bei ihrer Arbeit an der großen Häuserkulisse zuzusehen. Direkt daneben wartet geduldig ein großer brauner Teddybär. Kaum ein Kind kommt an ihm vorbei, ohne ihn zu streicheln oder sich für einen fotogenen Moment an ihn zu kuscheln.

Auch die sechsjährige Tara fühlt sich sichtlich wohl in den Armen des Teddies. "Wir sind zum ersten Mal hier, seit das Museum umgezogen ist", sagt ihre Mutter Marion Sander. "Es gefällt mir besser hier, es wirkt geräumiger und ist sehr schön eingeteilt."

Zu wenig nostalgisch, bedauert dagegen Besucher Horst Koppelkamm aus Kenn, der mit seiner Familie erschienen ist. Besonders gern sehe er sich im Museum Blechspielzeug aus den 60er Jahren an, ferngesteuerte Autos mit Kabelzug und Eisenbahnen: "Mit denen hab' ich als Kind gespielt." Klara (6) aus Brecht, als reizender Schmetterling geschminkt, betrachtet fasziniert die zahlreichen Puppen. "Und der Zoo gefällt mir!", ergänzt sie.

Zahlreiche Besucher strömen durch die Gänge des Spielzeugmuseums, das sich seit fünfeinhalb Jahren auf zwei Etagen oberhalb der Café-Konditorei "Zur Steipe" befindet und von dieser wirtschaftlich geführt wird. Unter dem Motto "20 Jahre - 20 Cent" feiert das größte privat geführte Spielzeugmuseum Deutschlands seinen 20. Geburtstag: Begonnen hat alles am 1. Mai 1989 in der Trierer Nagelstraße.

Gegründet von Sammler und Geschäftsmann Rolf Scheurich und Ehefrau Heidi, zeigte das Museum auf damals drei Etagen seine Kostbarkeiten, darunter die beachtliche Blechspielzeug-Sammlung. Ein im Februar 2000 gegründeter Verein "Spielzeugmuseum Trier" wurde im März 2004 nach Übernahme des Museums durch das Café aufgelöst.

Vom ersten Tag an dabei ist Mitarbeiterin Inge Ginter. "Die Arbeit macht einfach Spaß", sagt sie. Das Interesse an Museum sei im Laufe der Jahre gestiegen: "Damals wie heute sind vor allem ältere Leute und Kinder von dem Spielzeug begeistert", stellt Ginter fest. "Die Kinder freuen sich, wenn sie bei einer Führung etwas anfassen und aufziehen dürfen. Spielzeug aus Blech, Holz und Stoff ist einfach etwas anderes als aus abgerundetem Plastik!"

Geld- und Sachspenden sind sehr willkommen. Informationen unter www.spielzeug-museum-trier.de

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