Kirche anders erleben

TRIER. (red) Mehr als 60 Pfarreien haben an der "Nacht der offenen Kirchen" für Ministranten und "Nicht-Minis" im Bistum Trier teilgenommen. Vom Rhein über die Mosel bis hin zur Saar erlebten die Mädchen und Jungen unter dem Motto "Dies ist DeInE Nacht" Kirche, sich selbst und ihren Glauben auf ungewöhnliche Art.

Etwas Besonderes hatten sich Kaplan Patrik Ringhausen und seine Mitstreiterinnen in Trier, St. Paulin, ausgedacht. Sie verwandelten die Kirche in ein Meer aus bunten Licht- und Klang-Effekten. Mit Fackeln zogen die rund 50 Teilnehmer nach St. Martin, um dort die Kirche mit Illuminationen, Düften und Nebeleffekten auf ungewohnte Art zu erleben. Auch in Irsch bei Saarburg ging es hoch her. In einer mit bunten Tüchern und ausschließlich mit Kerzen und Knicklichtern ausgeleuchteten Kirche waren die Kinder und Jugendlichen von Gerlinde Zender und ihrem Team eingeladen, sich mit allen Sinnen auf den Kirchenraum zu konzentrieren. Empore, Sakristei, Beichtstuhl, Altarraum und Bankreihen wurden erkundet. Jedes Mädchen und jeder Junge konnte sich für einen Ort entscheiden. Sie stellten dort ein Licht auf und erklärten dann beim Rundgang der Gruppe, warum ihnen ihr Platz wichtig war. Die Initiatoren der Nacht, die Mitarbeiter der Abteilung Kinder- und Jugendpastoral im Bischöflichen Generalvikariat, freuten sich, dass die Idee auf so fruchtbaren Boden gefallen ist. "Für eine Nacht ist es gelungen, Kindern und Jugendlichen eine Art Heimatgefühl in einer der Lebenswelt von Jugendlichen nahe kommenden Weise zu ermöglichen", sagte Anne Ferner-Steuer, Referentin für Kinder-, Jugend- und Ministrantinnenpastoral im Bistum Trier. In vielen Pfarreien werde über eine Wiederholung der Veranstaltung nachgedacht.Trampolin-Springen im Gotteshaus

Ein positives Echo hörten die Verantwortlichen auch aus anderen Teilen des Bistums. In Vallendar konnten rund 60 Kinder zwischen fünf Workshops wählen. Es gab Spiele im Chorraum der Kirche, eine Reise durch die Bibel oder Träume von einer "Ideal-Kirche". Und im Arbeitskreis "Bunte Geschöpfe wie wir" malten sich die Mädchen und Jungen gegenseitig mit Wasserfarben Blumen, Muster oder Sterne auf die Arme. "Richtig cool" fand Michelle (11) aus Urmitz das Trampolin-Springen im Workshop "Glaube bewegt". Das Turngerät stand mitten in der Kirche. "Wenn das meine Oma sähe, die würde sagen: Mein Gott, was ist denn hier los?", schätzte Michelle. Nach den Workshops warteten noch der Kinofilm "Findet Nemo", eine Nachtwanderung, der mitternächtliche Gottesdienst und das Übernachten auf Iso-Matte und im Schlafsack in der Kirche auf Minis und Nicht-Minis. In Losheim zogen rund 50 Mädchen und Jungen bei einer "Nachtwanderung" mit Teelichtern ausgestattet auf Entdeckungstour durch die dunkle Kirche. Dabei erklärte der Kaplan den jungen Leuten die Kirche als ein Modell für die ganze Welt. Zudem gab es eine Lichtermeditation, und es wurden Lichter gebastelt, Lieder gesungen und vorgelesen. Außerdem wurde nach der Bibel gekocht.

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